
Da es mir in meiner Reihe „Schwangere Gedanken“ so viel Spaß gemacht hat, mich über Klischees und Erwartungen an Schwangere aufzuregen, habe ich mir überlegt fortzufahren, denn auch an Mütter gibt es eine Reihe von unsinnigen Erwartungen.
Hier findet ihr alle Texte zu dem Thema: *Klick*
So, ihr kennt das: Macht euch einen Tee, holt euch einen Keks und los geht’s.
Ich habe ja bereits in meiner Schwangerschaft *Klick* und als frischgebackene Mama *Klick* darüber geschrieben, wie sich die Liebe zu meinem Kind so entwickelt. In der Schwangerschaft fand ich das alles eher surreal und am Anfang war ich mir unsicher, ob das, was ich empfinde, wirklich Liebe ist. Doch wo stehe ich jetzt?
Ab wann ist das Liebe?
Zu meinem letzten Beitrag zu dem Thema, meinten bereits einige, dass das Liebe ist, was ich empfinde. Ich bin mir da immer noch unsicher. Nachdem Little J auf die Welt kam, habe ich mir viele Sorgen gemacht und war unsicher. Ich würde diese Sorge, aber als Mutterinstinkt bezeichnen. Ich hatte die Verantwortung für das kleine Wesen und auch eine Verbindung, aber diese wahnsinnige Liebe, die man zu seinem Kind empfinden soll, hatte ich mir anders vorgestellt. Die war auch nicht plötzlich da, die hat sich entwickelt.
Ein langer Weg
Wie krass das Gefühl wird, konnte ich da noch lange nicht erahnen, denn es hat sich über die Zeit aufgebaut. Je mehr Little J begonnen hat, mit mir zu kommunizieren, desto mehr spürte ich die Verbindung. Erst sah er mich einfach nur die ganze Zeit an, dann begann er mein Gesicht anzufassen (eher schlagen, aber da war es noch nicht so mit der Feinmotorik). Mittlerweile krabbelt er auf mich zu, lacht, wenn ich das Zimmer betrete und manchmal weint er, wenn ich gehe.
Und ein krasses Ziel
Ich kann nicht einmal genau sagen, wann es begonnen hat, aber wenn ich ihn jetzt auf den Arm nehme, will ich ihn nie wieder loslassen. Ich will sein kleines Gesicht mit Küssen bedecken, seine winzige Nase stubbsen, will sein Wange streicheln und ihn zum Lachen bringen. Wenn er mal auf mir schläft, kann ich selbst nicht schlafen, weil ich es viel zu schön finde. Manchmal beobachte ich ihn einfach und verstehe nicht, wie sowas Tolles einfach in mein Leben treten konnte. Das ist die Liebe, die ich meine. Sie ist nicht immer so überwältigend, zum Beispiel wenn er sein Essen zum zwanzigsten Mal auf den Boden wirft oder mir an den Haaren zieht, aber sie ist immer da, auf einen Sprung bereit, mich zu überfallen und sprachlos zu machen.
Was ziehe ich daraus?
Liebe ist nichts Messbares, nichts was man planen oder erzwingen kann. Sie passiert einfach. In welchem Tempo ist egal. Keine Mutter, kein Vater sollte sich davon stressen lassen, wann es passiert.
Beautifully written this time is very special for every mum. Well shared thanks 😊👍
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Thank you 😇
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Welcome 😀
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Liebevolle Mama. Segen euch!
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😊 Danke.
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Oh ja, ich erinnere mich gut! Nach dem Kaiserschnitt hatte ich Probleme, mich mit dem kleinen Wesen, das ich Nadine genannt habe, anzufreunden. Hat aber gut geklappt – jetzt ist sie schon 28 Jahre 😆 😉
„irgendwie ist es unfair, alle auszuspionieren und selbst nichts preiszugeben“ – stimmt. Ich bin vorsichtig mit Fotos geworden, aber eine Kurzbeschreibung finde ich schon fair 🙂
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Habe ich jetzt schon mehrfach nach meinem Beitrag erzählt bekommen, vorher allerdings nie. Vieles was mit Elternsein zusammenhängt wird irgendwie verklärt, wie es scheint…teils auch ins Negative.
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Gesülze war auch nie meins. Ich hatte keine Schwangerschafts- oder Nach-der-Geburt-Depression, sie war mir schlicht fremd 😉 Mein erstes {und einziges} Baby war mir anfangs irgendwie unbekannt … 😀
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Was du erzählst kann ich so gut nachvollziehen. War bei mir ähnlich. Obwohl es damals (1999) weder insta noch youtube gab, geschweige denn smartphones, war die Welt gefühlt dennoch voll von Bilderbuchmüttern mit Bilderbuchkindern. Mein erstes Gefühl war nicht überbordende Liebe sondern eher Erstaunen über dieses Wesen, das ich in und mit meinem Körper „gemacht“ hatte, ich konnte stundenlang daliegen und ihn ansehen. Rückblickend würde ich sagen, dass in den Zeiten der Ruhe zuhause, als es endlich mit dem Stillen klappte und all das Neue mehr und mehr zur Routine wurde, die Liebe gewachsen ist. Mein wunderbarer Sohn ist jetzt 23, ein junger Mann mit eigenem Leben, und ich staune immer noch ab und zu.
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