nur ein paar tropfen | Der Dienstag dichtet

Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

nur ein paar tropfen

nur ganz kleine sandkörnchen in
einem großen sandkasten. nur ein
paar tropfen in einem großen meer.
ich wünsche mir, dass die braunen gedanken so wirkungslos wie globuli
sind. dass sie im großen und ganzen
bedeutungslos werden. und dann sehe
ich, wie jemand barfuß den sand zum
familientreffen trägt. wie wolken kleine
tropfen über felder regnen lassen.

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Katha liest *Podcast* | Kritzelnews

Ich wollte schon ewig mein Buch ANDERNORTS vertonen, hatte aber nie den Elan dazu. Vor ein paar Wochen hatte ich dann die Idee einfach einen Podcast daraus zu machen. Allerdings nicht nur mit Geschichten aus dem Buch und vor allem nicht nur meine eigenen.

Die erste Folge heißt „Achtung Cat Content“ und es geht, wie der Titel schon sagt, um Katzen. Ich lese eine Geschichte aus meinem Buch, zwei von meinem Blog, ein Gedicht von Rilke und eine Katitüde von Christiane vom Blog „Irgendwas ist immer„.

Viel Spaß beim Hören!

Lara auf Reise | Writing Friday

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einer Schreibaufgabe eine fortlaufende Geschichte veröffentlicht. Das aktuelle Thema und die Aufgaben, sowie eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Aufgabe 1: Einstieg in die Geschichte
Lara hat eine gute Zeit in Melbourne und lernt beim Surfen jede Menge neuer Leute kennen. Lass sie alleine durch Australien reisen und schreibe möglichst viele Tagebucheinträge.

08. Juni, sonnig, Melbourne Australien

Die Stadt ist einfach großartig. Heute sind meine Zimmernachbarin Clarissa und ich surfen gegangen. Für mich war es das erste Mal und es hat eine lange Zeit gedauert bis ich den Dreh raushatte. Dementsprechend fertig war ich dann abends. Während Clarissa noch mit dem englischen Surf-Trupp feiern gegangen ist, habe ich beschlossen, mich auszuruhen. Hat ja keinen Sinn, wenn ich mich gleich in der ersten Woche meine Weltreise komplett verausgabe, außerdem mag ich die Unterkunft, in der wir übernachten. Nebenan ist eine Art Hostel für Leute, die Work-and-Travel machen. Ich bin ganz froh, nicht dort gelandet zu sein. Hier ist es schön ruhig. Außer mir und Clarissa gibt es noch zwei weitere Gäste: einen Fotografen, der sehr introvertiert zu sein scheint und eine Frau, die wegen einer Convention hier ist. Ich habe sie nur kurz bei der Anreise gesehen. Die Besitzer der Unterkunft leben auch hier und sind sehr nett. Ich schätze, dass sie über siebzig sind, auf jeden Fall haben sie erzählt, dass sie ihr Haus schon seit dreißig Jahren als Unterkunft zur Verfügung stellen. Das Haus ist alt und sieht so aus, als hätte es schon eine Menge Geschichten erlebt. Ich glaube, bevor ich schlafen gehe, werde ich es erkunden.

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platsch | Der Dienstag dichtet

Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

platsch

platsch. ein weißer, etwas grau
merliert. er ist flach, glatt. kleine
hände suchen, greifen. platsch.
ein großer schwerer. schwarz.
kleine füße werden nass. platsch.
platsch. zwei weiße. klein genug
um in eine kleine hand zu passen.
ich atme salziges lachen ein und
sandige unbeschwertheit aus.

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der fuß mit fuß | Der Dienstag dichtet

Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

der fuß mit fuß

eine schnecke läuft auf einem fuß an
einem fuß hinauf. ein lautes ihgitt hört
man. der fuß wird geschüttelt, um den
fuß abzuschütteln. immer heftiger. es
wird aufgetrampelt. erst mit dem fuß,
auf dem der fuß ist, dann auch mit dem
anderen. zwei weitere füße rennen
herbei. wollen helfen. am ende liegen
sie alle erschöpft nebeneinander. ein
fuß mit fuß und noch drei andere.

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Irgendwo | Impulswerkstatt

Zettel und Federhalter. Über dem Federhalter steht Impulswerkstatt

Dies ist ein Text zu der Impulswerkstatt von Myriade. Ziel ist es etwas Kreatives zu vorgeschlagenen Bildern oder zu einer Schreibaufgabe zu erstellen. Hier könnt ihr alles darüber lesen: *KLICK*
Die aktuellen Bilder und Mosaikstücken zur aktuellen Impulswerkstatt findet ihr hier: *KLICK*

Ich habe beide Mosaikstücke verarbeitet. Das Ende hat mehrere Lesarten.

Irgendwo

„Irgendwann“, dachte sie während ihres Studiums und malte sich aus, wie es sein würde, einfach auf das Meer zu fahren, einfach in irgendein Schiff einzusteigen und irgendwo zu landen. Dort, im irgendwo, würde sie ein neues Leben beginnen. Sie würde versuchen Fehler zu vermeiden und dabei Fehler machen. Sie würde Neues erleben und Neues zu Alltag werden lassen. Fremde Menschen würden zu Bekannten, zu Freunden werden. Vielleicht würde ein fremder Mensch in ihr Herz einziehen. Sie würde es zulassen.

„Irgendwann“, seufzte sie, als sie einen neuen Job anfing, um Geld zu sparen. Anfangs kopierte sie, dann schrieb sie selbst, immer mehr, immer erfolgreicher. Sie arbeitete sich Stück für Stück hoch und war stolz auf ihre Erfolge.

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Die kleine Schraube | abc.etüden

Dies ist ein Text zu den abc.etüden von Christiane. Ziel ist es 3 Worte in 300 Zeichen unterzubringen. Die Schreibeinladung für die Wochen 19-23 beinhaltet die Worte „Stellschraube, leutselig, integrieren“, gesponsert von Christiane selbst.

Habe mich heute tierisch aufgeregt und wollte eine Geschichte mit Genugtuungsmoment schreiben.

Die kleine Schraube

Henri lachte als sein Onkel stolperte und ihm die Gläser mit einem lauten Klirren auf den Boden fielen. Zum Glück sah niemand seiner Verwandten sein schadenfrohes Gesicht. Sie waren zu sehr damit beschäftigt Henris Onkel zu helfen und sich bei ihm einzuschmeicheln. Onkel Heinz war das Oberhaupt der Familie und das nur, weil er steinreich war. Er hatte nach seiner Lehre als Mechaniker irgendeine besondere Art Stellschraube erfunden, oder die Erfindung geklaut, wie Henri wusste, und hatte ein Schraubenimperium gegründet.

Henri hasste seinen Onkel. Die Leute beschrieben ihn als gesellig und sozial, als leutselig, gutmütig und vieles mehr, was er zumindest auf den ersten Blick zu sein schien, bis man etwas tat, was ihm gegen den Strich ging. Dann landete man auf seiner Feindesliste, auf der Henri letzten Monat auch gelandet war, als er sich bei einem Praktikum in der Firma seines Onkels nicht hatte als Schwulette beschimpfen lassen. Das Ganze war sogar in der Lokalpresse gelandet, doch irgendwie hatte sein Onkel es geschafft, ihn als jemanden darzustellen, der sich nicht hatte integrieren wollen, jemanden, der seine Kollegen und Kolleginnen so lange auf der Nase herumgetanzt war, dass die ausfallend geworden waren. Seine Firma war nie schuld, Heinz war nie schuld. Auch jetzt nicht. Henris Mutter lief weinend an Henri vorbei, nachdem ihr Bruder, sie als dumme Hausfrau bezeichnet hatte, weil wohl eine Falte im Teppich gewesen war, der zu seinem Sturz geführt hatte.

Henri folgte seine Mutter ins Schlafzimmer und reichte ihr einen USB-Stick.

„Was ist das?“, fragte sie schluchzend.

„Der Beweis, dass du die Schraube erfunden hast. Habe ich in Onkel Heinz Büro gefunden, als ich da putzen sollte, weil Schwule ja wie Frauen sind und gut putzen können. Nun ja, weißt du was wir auch besonders gut können?“ Henri grinste seine Mutter an. „Passwörter knacken.“

wenn ich wütend bin | Der Dienstag dichtet

Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

wenn ich wütend bin

wenn ich wütend bin, will ich die welt in
stücke reißen. Ich will, dass sich die erde
auftut und all die wut aufnimmt, die wie
lava in mir brodelt. wenn ich wütend bin,
will das fenster einschlagen, das im weg
ist, die katze treten, die miaut und nervt,
die tasse, die ich in der hand halte an die
wand werfen, weil das kind quengelt. wenn
ich wütend bin, haue ich fest mit der hand
auf den tisch, oder auf mein bein. wenn ich
wütend bin, merke ich, dass in unserer
wütenden gesellschaft eigentlich kein platz
für wut ist. und das macht mich wütend.

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man redet doch nur | Der Dienstag dichtet

Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

Ich finde Leute, die von sich behaupten, nie zu „lästern“ oft nerviger, als die, die das machen.

man redet doch nur

sie sagt, dass er sagt, dass sie etwas
und er etwas anderes. vielleicht hat
sie ja, dass was er gesagt. oder war
es doch andersrum. der tee ist längst
verrührt und der keks eine labberige
masse auf dem unterteller. klappernd
wird alles hingestellt. gespült. reine
gemacht. die anderen rollen mit den
augen. laberige kekse, da steht man
drüber. aber was sie ihm, er ihr oder
andersrum. ach, man redet doch nur.

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