die ratte | Der Dienstag dichtet

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Da ich kaum Gedichte schreibe, habe ich den Dienstag zum Gedichte-Tag erklärt und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben.
Mit von der Partie sind bisher
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
neu dabei: Findevogel
und ein Spontangedicht findet ihr von Resi Stenz in den Kommentaren. 🙂

Heute ist so ein richtiger Kacktag. Davon abgesehen, dass ich vergessen habe den Beitrag vorzubereiten, habe ich mein Handy vergessen und dann lief an der Arbeit alles schief. Hier also ein eventuell etwas durch meine Stimmung gefärbtes Gedicht. 😉 Jetzt ist aber alles wieder ok. Hab was Schnurrendes auf dem Schoß.

 

die ratte

ich habe mir meine tränen durch die
nase hochgezogen. mit den sauren
gummibärchen verschluckt. es tropft.
dennoch. trotzdem. und. eine ratte
verschwindet in der wand. ich höre
trippeln im flur. es nagt an mir. in mir.
ich spüre die haarige präsenz, fühle
barthaarascheln. mein tag verläuft
normal. immer weiter. mein herz ist
feucht und die ratte läuft über den
küchentisch. aus den augen. ohne
geruch spüre ich bald ihren kadaver

26 Kommentare zu „die ratte | Der Dienstag dichtet

  1. Wenn Du etwas Schnurrendes auf dem Schoss hast, dann kann die Ratte ja nicht lange überleben!
    Wenn man sich vorstellt, eine Ratte zu sehen, dann stellen sich oft die Gedanken dazu ein, die man gemeinhin damit verbindet: sie läuft über den Tisch und irgendwann liegt sie tot in der Ecke und man findet sie nicht. Und das gibt dann so eine Stimmung.
    Bei mir funktioniert das immer, wenn ich etwas von Läusen höre. Ich habe dann immer das Gefühl: irgendwo juckt es, und dann fängt man tatsächlich an, sich zu kratzen.
    Sehr schön eingefangen!

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  2. „Katha brava!“, wollt ich loben,
    und schon regt sich was hier oben,
    Wörter, Verse, Reime purzeln,
    in der Nähe der Haarwurzeln:

    Mein Kater ist ein ganz ein braver,
    der legt mir sicher kein‘ Kadaver
    einer Ratte auf die Matte.
    Nur Vogerln eine ganze Latte –
    Sind nicht so bissig wie die Ratte,
    mit er mal zu tun es hatte.

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      1. Ich bin ja eigentlich ein Hundemensch, aber einer meiner Freunde ist ein Katzennarr und erzählt mir immer, was sein Kater alles so aufführt. Meinen Rat, dem Kater bei Fehlverhalten eins zwischen die Augen zu geben, weist er immer empört zurück. 😉
        (Und „… mit der er mal zu tun es hatte“ muss es in meiner letzten Zeile natürlich heißen)

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  3. Liebe Katharina,
    Jetzt bin ich am Nachdenken, wie ein feuchtes Herz wohl trocknet. Hilft da auch was Schnurrendes? Hm, mir wohl nicht. Ich glaube, ich bräuchte eine Umarmung, ein Lächeln oder ein Donnendtrahl – oder alles.
    Liebe Grüße
    Judith

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  4. Eine schöne Idee und eine kleine Herausforderung einmal wöchentlich „abzuliefern“, Hut ab! Poesie, Lyrik, Prosa – Gedichte… wunderschön und doch so schwer selbst umzusetzen, denn es muss nicht nur stilistisch sitzen, sondern in Seele und Herz berühren. Aber vielleicht versuche ich mich mal daran und mache am dichtenden Diesntag mit (=

    Mukkelige Grüße!

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  5. Hey du!
    Gedichte schreiben finde ich gar nicht so einfach, weil man mit wenigen Worte quasi viel aussagt. Ob das bei den Lesenden dann anklingt, ob die Botschaft verstanden wird. Also Hut ab, dass du dich jeden Dienstag daran versuchst.
    Speziell dieses Gedicht hat mich persönlich angesprochen und ich finde es echt cool.

    LG
    Babsi

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