
Da es mir in meiner Reihe „Schwangere Gedanken“ so viel Spaß gemacht hat, mich über Klischees und Erwartungen an Schwangere aufzuregen, habe ich mir überlegt fortzufahren, denn auch an Mütter gibt es eine Reihe von unsinnigen Erwartungen.
Hier findet ihr alle Texte zu dem Thema: *Klick*
So, ihr kennt das: Macht euch einen Tee, holt euch einen Keks und los geht’s.
Schlaflose Nächte und übermüdete Tage. So oder ähnlich stellt man sich das Leben mit Baby im ersten Jahr vor, zumindest wenn man das bei anderen mitbekommen hat. Ich wusste von all dem nichts, bis Little J auf der Welt war und jetzt ehrlich gesagt so richtig auch nur durch Google und Erzählungen anderer. Ich bin nämlich stolze Mutter von Prinz Valium.
Neugeborenen Schlaf
Unser Start mit Little J‘s Schlafbedarf war etwas holprig, da er auch bei Hunger nicht einsah aufzuwachen, also hieß es die ersten 14 Tage alle 3 Stunden aufstehen, Kind wachwickeln, füttern und zurück ins Bett. Ab dann lief es entspannter und ich habe ihn nachts auf 4,5 Stunden getimed. Abgesehen davon hat er eigentlich immer gepennt, überall, bei jedem Lärm. Da hätte mir vielleicht auffallen müssen, dass das Exemplar Baby, dass ich da vor mir hatte zur Kategorie Pennnase gehört.
Nicht normal
In Woche 6 habe ich dann Little J selbst entscheiden lassen, wann er nachts hungrig ist. Das war dann um 5 Uhr, nach 6 bis 7 Stunden Schlaf. Bis dahin habe ich mich nicht mit dem Thema Schlaf beschäftigt. Also habe ich gegoogelt und festgestellt, dass das mit 5 Uhr nicht normal ist, dass mit dem schlechten Schlaf tagsüber, mit dem wir plötzlich überrascht wurden, durchaus, weil Babys mit der Zeit aufmerksamer werden. Also kam Little J dann tagsüber ins abgedunkelte Schlafzimmer und schlief dann dort wie ein Baby. Wir haben ihn hingelegt, Schnuller gegeben, getätschelt und sind dann rausgegangen. Und dann habe ich festgestellt, dass das auch nicht normal ist.
Wie Ratgeber einen ruinieren
Durchs Lesen habe ich dann festgestellt, dass es sowas wie eine Viermonats-Schlafregression gibt, dass Einschlafhilfen zu fiesen Gewohnheiten werden können und vieles mehr, was mir Kopfzerbrechen bereitet hat. Eine Weile habe ich mich um Kopf und Kragen gelesen, obwohl unser Baby 1a schlief. Das Ende vom Lied war, dass die Schlafumstellung (Babys lernen irgendwann mit 4 Monaten einen erwachseneren Schlafrhythmus, bei Little J war es mit etwa 3 Monaten) bedeutete, dass Little J zwei Wochen nachts um 3 Uhr wach wurde, zum zweiten Mal dann aber wie vorher auch erst wieder um 7/8 Uhr und dass er Einschlafhilfen selbst loswerden wollte. Irgendwann schlief er beim Stillen nicht mehr ein und nutzte den Schnuller als Beißring. Das wir ihn mit einem Mal wegließ, ist ihm irgendwie nie aufgefallen. Außerdem verschob sich die Uhrzeit dann von selbst, bis auf 6 Uhr.
Was ziehe ich daraus?
Bücher weg (darüber wird es noch ein eigenes Thema geben) und auf sich und das Baby vertrauen. Jedes Baby hat andere Vorlieben beim Schlafen, ebenso wie die Eltern auch. Statt auf die Erfahrung von anderen zu hören, muss man seinen eigenen Weg finden. Nun habe ich natürlich mit meiner Pennnase auch Glück, aber von meinem entspannten Punkt betrachtet, scheinen zu viele Informationen und Meinungen nur mehr Probleme zu bereiten, statt sie zu lösen. Manchmal ist Unwissenheit auch ein Vorteil.
Ein gelassenes, nicht gieriges Baby. Da steht eine große Zukunft bevor😇😎
LikeGefällt 1 Person
😅 Gierig ist er trotzdem, aber eher bei fester Nahrung.
LikeGefällt 1 Person
Danke, Katharina, ein wichtiger Beitrag, Wissen ist hilfreich, ja – aber, wie bei so vielem anderen auch – die Dosis machts.
Liebe Grüße
Judith
LikeGefällt 1 Person
Stimmt wohl. 😇
LikeLike