
Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einer Schreibaufgabe eine fortlaufende Geschichte veröffentlicht. Das aktuelle Thema und die Aufgaben, sowie eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.
Hier gibt es den ersten Teil: *KLICK* und hier den zweiten: *KLICK*
Wendung: Ein Bild von ihr landet auf einen Kunstblog.
Luisa III
Nach fünf Tagen war Luisa endlich zufrieden mit dem Ergebnis. Sie hatte viele Anläufe gebraucht die Essenz der Blumenfrau einzufangen und dazu jeden Morgen den Strand besucht. Die Blumenfrau schien auf der Einkaufsmeile zu arbeiten oder zu wohnen, doch wo, hatte Elisa nicht herausfinden können. Immer wieder reichte ein Moment der Unaufmerksamkeit, damit die Blumenfrau ihr entwischte. Doch nun war sie endlich fertig. Sie spielte mit dem Gedanken eine Serie über die Unbekannte anzufertigen, doch verschob die Entscheidung, was sie als nächstes malen würde, auf Morgen.
Heute musste sie endlich anfangen ihre Webseite zu aktualisieren. Sie hatte zwar die Portraits online gestellt, die sie in Deutschland angefertigt hatte, aber nun wollte sie beginnen, ihr Werk hier zu dokumentieren. Dazu hatte sie Bilder vom Atelier gemacht, von unfertigen Skizzen und auch vom Portrait der Blumenfrau. Jetzt musste sich nur an ihrem Konzept feilen, um ihrem neuen Lebensabschnitt auch im Internet gerecht zu werden. Auf der Suche nach Inspiration surfte sie auf anderen Kunstblogs herum und fand sogar einige Seiten von Kunstschaffenden aus Barcelona. Immer wieder verwiesen die spanischen Blogs auf einen Kunstblog, der eine Übersicht von lokalen Kunstschaffenden darstellte. Neugierig scrollte sie durch die Seite und fand überraschenderweise ihre Skizze von der Blumenfrau. Wie war sie auf dem Blog gelandet? Die Skizze hatte sie, nachdem ihr Buch zerstört worden war, nur zur Sicherheit fotografiert, allerdings nirgendwo hochgeladen.
Verwirrt und neugierig scrollte Luisa zu den Kommentaren. Auf Spanisch fanden viele lobende Worte für ihre schnelle Skizze. Immer wieder fielen die Worte „Florista“ und „Can Mercadal“. War ihre Blumenfrau wirklich Floristin in dem Blumenladen zwei Straßen entfernt von ihrem Apartment? Luisa überlegte nicht lange. Es war zwar spät, aber laut Google hatte der Laden noch zehn Minuten offen. Ohne zu wissen, was sie eigentlich machen wollte, rannte sie die Treppe hinunter und zum dem Blumenladen „Can Mercadal“. Fünf Minuten bevor der Laden offiziell schloss, erreichte sie ihn vollkommen außer Atem.
„Was kann ich für dich tun, Luisa?“, hörte sie eine Stimme hinter sich. Die Blumenfrau tauchte hinter einer Staude auf und lächelte Luisa an.
Luisa überlegte zu fragen, woher die fremde Frau ihren Namen kannte, warum sie hochdeutsch sprach und ob sie etwas zu ihrer Skizze auf dem Kunstblog sagen konnte, doch stattdessen kamen andere Worte über ihre Lippen. „Würdest du Model für mich sitzen?“
Oh – eine interessante Wendung. Da bin ich aber neugierig auf das Ende.
Die Blumenfrau mag ich auf jeden Fall. Sie scheint wirklich locker.
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