Das Schokoweihnachtsmannmassaker | Writing Friday

writing-friday-2020

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Normalerweise hasse ich so lange Komposita, aber hier muss das einfach mal sein. Falls jemand den Eindruck hat, ich finde die Weihnachtssüßigkeiten in den Supermärkte super nervig, könnte da was Wahres dran sein.

Thema: Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: Blut, Mordpläne, Spinnweben, schaurig, Schock

Das Schokoweihnachtsmannmassaker

Katja schlich durch die Gänge, wie jemand der Mordpläne schmiedete. Sie sah sich verstohlen um, dann griff sie in das Regal mit den Schokoweihnachtsmännern und ließ ihre Beute unter den anderen Einkäufen verschwinden. Es war Oktober, viel zu früh für den Kram, aber ihr inneres Kind wollte das Knacken hören, wenn sie in die Schokolade biss und die diebische Freude fühlen, wenn sie die Alufolie immer weiter hinunterzog. Peinlich war es ihr trotzdem. Beim Bezahlen legte sie den Schokoweihnachtsmann unter das Klopapier und sinnierte die Wartezeit darüber, ob eine Großpackung Klopapier zu kaufen heutzutage nicht verwerflicher war, als einen Schokoweihnachtsmann im Oktober.

Zuhause angekommen, stellte sie den Schokoweihnachtsmann auf ihren Küchentisch. Sie würde ihm am Freitag verzehren, bei einem Halloweenfilm, um ihr Karma wieder auszugleichen. Leider war erst Dienstag und der Drang den Schokoweihnachtsmann zu vernaschen wurde immer größer. Am Donnerstag waren sie und der Schokoweihnachtsmann bereits Best Buddys. Sie hatte ihn Pablo genannt und erzählte ihm von ihrem Arbeitstag. Als es dann Freitagabend endlich soweit war, hatte sie fast schon Mitleid mit ihm. Es war der Abend vor Halloween und hängte einige Deko für den nächsten Abend aus. Hier eine Kerze, da ein Teelicht und über den Bilderrahmen ein paar Spinnweben. Nicht sehr schaurig, aber sie musste den Scheiß ja wieder wegräumen.

Katja entschied sich für „Haus der tausend Leichen“, legte die DVD ein und holte den Schokoweihnachtsmann aus der Küche. Als der Vorspann zu Ende war, löste sie die Alufolie vom Kopf des Schokoweihnachtsmanns und lächelte. Das nannte man wohl Guilty Pleasure. „Es tut mir leid, Pablo“, flüsterte sie, dann biss sie seinen Kopf ab. Blut lief ihr über die Hände und tropfte auf den kleinen Teppich vor ihrer Couch. Sie musste unter Schock stehen, denn sie konnte sich nicht mehr bewegen. Ungläubig starrte sie den Schokoweihnachtsmann an, der gar nicht mehr aufhören wollte zu bluten. Nun kamen auch Gedärme heraus und etwas das aussah wie ein winziges schlagendes Herz. Katja wurde schlecht. Langsam wich die Starre und sie ließ den Schokoweihnachtsmann auf den Teppich fallen. Noch einige Sekunden starrte sie auf das Massaker, dann stand sie wie in Trance auf, holte einen blickdichten Beutel und stopfte die Reste des Weihnachtsmanns hinein. Sie rollte den kleinen Teppich zusammen und entsorgte beides in der Mülltonne im Hinterhof. Als sie wieder auf der Couch sah, beschloss sie den Vorfall zu vergessen. Sie wechselte die DVD und sah sich nun Disneys Aristocats an. Filme über Katzen beruhigten sie immer und hatten nichts mit Weihnachtsmännern oder Halloween zu tun.

18 Kommentare zu „Das Schokoweihnachtsmannmassaker | Writing Friday

  1. Liebe Katha,
    oha, da wird man aber schnell für seine schokoladigen Gelüste bestraft! 😮 Das lasse ich mir eine Lehre sein, wenn ich das nächste Mal am Weihnachtsregal vorbeigehe… Da wird erst was gekauft, wenn wir den 1. Advent erreicht haben. ^^

    Liebe Grüße
    Alina

    Gefällt 1 Person

  2. Pingback: Katha kritzelt

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