Schokoladige Rache II | Writing Friday

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Thema: Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Christian freute sich so sehr auf die Adventszeit, doch…“ beginnt.

Die Schokoweihnachtsmann-Geschichte hat mir letztes Jahr soviel Spaß gemacht, dass ich noch eine geschrieben habe. Ihr braucht die vorhergehenden Geschichten nicht lesen, um die neue zu verstehen, aber wenn ihr Bock habt, hier eine quasi Vorgeschichte und hier die Schokoladige Rache Teil 1.

Schokoladige Rache II

Christian freute sich so sehr auf die Adventszeit, doch er wusste nicht, wie er bei all den Leckereien, die sie mit sich brachte, seine Diät durchhalten sollte. Nachdem ihm sein Arzt vor drei Monaten einen Dämpfer mit den Worten „Sie sind adipös“ verpasst hatte, hatte er sein gesamtes Leben umgekrempelt. Statt Döner gab es nun Salat und Ofengemüse zum Mittag und statt seiner Zock-Nachmittagen ging er ins Fitnessstudio. Der Anfang war hart gewesen, aber langsam gewöhnte er sich an sein neues Leben und die Energie, die es mit sich brachte. Das erste Mal in seinem Leben erreichte er seine Wohnung im dritten Stock ohne das Gefühl ein Beatmungszelt zu benötigen.

Als er nun die letzte Stufe vor seiner Wohnung erklomm, lächelte ihn ein Feind von der Haustürschwelle an: Ein Schokoweihnachtsmann mit Bändchen und Zettel um den Hals. „Eine schöne Adventszeit! Ihre Frau Reuter“ stand darauf. Christian seufzte und nahm die große Versuchung mit in die Wohnung. Er würde sich in der Adventszeit sicher das ein oder andere Mal etwas gönnen, aber lieber einen Lebkuchen, Glühwein oder Plätzchen. So ein Weihnachtsschokomann war eigentlich nur Schokolade in lustiger Form. Das konnte er auch im Sommer noch essen, wenn er genug abgenommen hatte. Um 15 Uhr stand sein Entschluss fest und der Weihnachtsmann, landete unverspeist in der Mülltüte, die er direkt in den Keller zu den Mülltonnen brachte. „Krise abgewendet“ verkündete er stolz und ging leichten Schrittes ins Fitnessstudio.

Als er durchgeschwitzt von seiner Sportsession zurückkam, war es bereits dunkel. Er ließ sich zur Belohnung ein heißes Bad ein, startete einen Film und entspannte sich. Gerade begann eine spannende Schlüsselszene, da ertönten eigenartige Geräusche aus seiner Wohnung. Erst überlegte er, ob das vielleicht von seinem Nachbarn unter ihm stammte, doch er war sich sicher, dass Herr Hauck im Urlaub war und über ihm wohnte niemand. Ein paar Sekunden lauschte Christian noch dem Gepolter, dann wurde es ihm zu unheimlich und er schwang sich aus der Badewanne. Schnell trocknete er sich ab, zog seinen Bademantel an und schnappte sich seine Bartschere. Das war sicher nicht die effektivste Waffe, aber besser als der Fön oder ein Kamm. Leise zog er die Badezimmertür auf und sah in den Flur. Es war nichts zu sehen, das Gepolter jedoch ging weiter. Es kam eindeutig aus dem Wohnzimmer.

Christian nahm all seinen Mut zusammen und schlich sich zur angelehnten Wohnzimmertür. Ein kalter Windhauch ließ ihn frösteln. Das Wohnzimmer wurde nur von dem von draußen hereinscheinendem Licht beleuchtet, sodass Christian nur einen Schatten wahrnahm, der vor der geöffneten Balkontür stand. Die Person schien etwas auszuleeren. Christian löste sich aus seiner Erstarrung und schlich zu seinem Handy, dass im Flur auf dem kleinen Schränkchen lag. Es war Zeit die Polizei zu rufen, am besten schloss er sich im Bad ein. Doch dazu kam es nicht. Eine eiskalte Hand packte ihn am Handgelenk und zog ihn ins Wohnzimmer. Die Kälte dort traf Christian wie einen Schlag, er taumelte und stürzte zu Boden. Etwas Scharfes schnitt sein Handgelenk und mit dem Knie landete er auf etwas Weichem. Es knisterte und roch nach Curry. Dadurch dass die Wohnzimmertür nun offenstand, konnte er mehr sehen und erkannte den Inhalt seiner Mülltüte auf dem Boden.

Über ihm lachte es und Christian sah auf. Nun erkannte er, dass der Einbrecher wie ein Weihnachtsmann angezogen war. Sein Gesicht konnte er nicht erkennen, weil ein Schatten darüber lag, doch dort wo sich die Augen befinden müssten, glaubte er ein böses Funkeln wahrzunehmen. Christian löste sich aus seiner Erstarrung und wollte aufspringen, doch der Weihnachtsmann drückte ihn mit einer Hand zu Boden, mit der anderen warf er ihm etwas vor die Füße. Das war der Schokoweihnachtsmann von seiner Nachbarin. Er wollte ihn aufnehmen, doch der Einbrecher trat ihm auf die Hand. Christian hörte seine Knochen brechen, der Schmerz setzte erst Sekunden später ein. Von Dauer war der Schmerz nicht, denn etwas Schweres traf ihm am Kopf. Er sackte zu Boden und während die Welt um ihn schwarz wurde, hörte er einen leises „ho ho ho“.

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