
Da ich kaum Gedichte schreibe, habe ich den Dienstag zum Gedichte-Tag erklärt und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben.
Mit von der Partie sind bisher
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Wortverzauberte
Ein Blog von einem Freund
Lyrikfeder
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
und Myna Kaltschnee.
Da das Thema Abtreibung die Tage mal wieder hochgeschwemmt wurde, verarbeite ich meine Gedanken in einem Gedicht. Dabei beziehe ich keine Meinung, weil ich keine feste Meinung zu Abtreibung an sich habe. Ich glaube nicht mal, dass man pauschal Urteilen sollte, aber ich finde man sollte bei dem Thema endlich mal zuhören.
in den himmel hören
im bytefarbenen stimmenwind treibt
eine stumme wolke. regengrau, blass,
gewitterlos. ich möchte sie mit einem
lasso vom himmel holen und baue ein
wolkenfangnetz. stundenlang suche ich
im blutleeren erkalteten raum. wenn
ich sie gefangen habe, lege ich sie in die
auslage meiner eisdiele. auf dem schild
steht, was niemand hören will. gelten
lässt. in geschwungener schrift wird sie
vom weiten blau erzählen, von großen
gewitterwolken, von vögeln, flugzeugen
stürmen und flauten. von höhen und
tiefen. zu meinem wolkeneis biete ich
verständnisstreusel an und eine große
portion empathie. manchmal muss man
in den himmel hören, um zu verstehen.
Wunderbar … eine himmlische Botschaft….
… von Herz zu Herz … Segen!
M.M.
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Danke. 😇
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Ich kann dein Gedicht auch auf andere „schwierige“ Themen beziehen – Verständnis und Empathie ist immer empfohlen und wichtig und zu so vielen Dingen gibt es eben nicht nur eine oder DIE Meinung…… sehr gut umgesetzt. Ich mag die BIlder, die du malst ….
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Irgendwie fällt es den Leuten schwer an ihren eigenen Emotionen vorbeizusehen. Und ja das trifft auf einiges zu, gerade aktuell vor allem beim Thema Rassismus. Dazu wollte ich aber getrennt etwas machen.
Danke. 😊
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Ja, das ist immer schwierig, seine eigenen Emotionen nicht zu sehr mit rein fließen zu lassen …
Bitte gerne 🙂
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Liebe Katha,
deine Eisdiele benötigt dringend einen Eintrag bei Google Maps und generierte Werbung auf Instagram, damit so viele Menschen wie möglich Wolkeneis mit Verständnisstreuseln und einer großen Portion Empathie essen können. Einige benötigen wahrscheinlich eine XXL-Waffel davon… Ein tolles Gedicht, sowohl die Bedeutung, als auch deine Umsetzung!
Liebe Grüße
Alina
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Bytefarben fasziniert mich und ich überlege welche Farbnuance das sein könnte zwischen grau beige oder schreiendem Gelb
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Ich habe es mir bunt vorgestellt mit grauen Ruhepolen. 😊
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Heute tue ich mich schwer.
Aufregung im Netz, eine Wolke, die stumm ist, aber vieles sagt. Kalte Worte, präsentiert wie das Angebot in einer Eisdiele. Zugaben sollen sie schmackhaft machen, sollen sie mitmenschlicher machen. So weit, so gut.
Aber die Aufforderung, in den Himmel zu hören: wem soll sie gelten? Dem Leser oder dem Schreiber der Texte?
Ich entscheide mich für den Schreiber: zu schnelle Urteile sollte man erst mit weitem Blick fällen.
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Die Wolke steht für Frauen, die abtreiben bzw abgetrieben haben. Sie sind da, aber beachten tut sie niemand. Sie sind kalte Info und ich wünschte, die die über Abtreibung reden, würden ihnen mit Empathie zuhören. Man kann darüber reden wann menschliches Leben beginnt, aber zuerst sollte man denen zuhören, die eine Entscheidung über die Frage betrifft.
Inspiriert hat mich ein Herr auf Twitter, der Abtreibende als Täterinnen bezeichnet hat und die Geschichte einer betroffenen Frau, die abgetrieben hat, nachdem ihr gesagt wurde, dass ihr Kind so stark behindert auf die Welt kommt, dass es leiden und nicht älter als ein paar Monate wird. Davon hat der Herr sicher noch nie gehört.
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Danke für Deine Erklärung! Du hast es eingegrenzt.
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Kurze Reflexion zum Thema ‚Abtreibung‘
„Todesstrafe“ – ein Relikt aus grauer Vorzeit? Mitnichten!
Dem Leben willkürlich ein Ende bereiten (lassen)? Grausamer Alltag!
Niemand tötet gerne, heißt es als Entschuldigung mit sofortigem
Verweis auf die vielen Frauen, die das auch schon mit sich haben machen lassen.
Der Mutterbauch als „Todeszelle“? Mein Bauch gehört mir!
Ich kann dieses Kind nicht lieben. Wenn aus Liebe plötzlich Kalkül wird!
Abtreibung kann niemals die Lösung der dahinter liegenden Probleme sein.
Der Abtreibung geht immer das freiwillige oder erzwungene Einverständnis
mit dem Tod des eigenen Kindes voraus!
Diese Wahrheit zu relativieren, verweigert der schwangeren Frau zwangsläufig
die Verwirklichung ihrer natürlichen Emanzipation: ihr JA zum KInd!
Wolfgang Seitz
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Das ist aber genau am Thema vorbei. Es geht darum auch mal zuzuhören, nicht immer nur die eigene Meinung in den Äther rauszuschreien.
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Danke dir, Katharina.
Ich hänge an dem Gedanken, wie viele stumme Wolken es noch gibt …
Abendgrüße zu Dir
Judith
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Zuviele wahrscheinlich und dafür eine Menge anderer die Wind verursachen und die Wolken vertreiben.
Danke.
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„manchmal muss man in den himmel hören, um zu verstehen.“ Was für ein wunderschöner Schlusssatz eines wirklich fantastisch gelungenen Gedichts. Du schaffst es, Themen in poetische Bilder zu verpacken, sodass sie einem wirklich unter die Haut gehen.
Ich werde noch viel lernen müssen, bis meine Gedichte auch so gut sind. Aber das ist okay. Jeder fängt mal klein an, nicht wahr? 😀
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Danke. Da werde ich rot. 🙂 Ich glaube, bei Gedichten sind sowas wie gut und schlecht schwierig. Entweder sie sprechen einen an oder nicht. Jeder hat da seinen eigenen Stil – schau dir alleine an, wie unterschiedlich die Dienstagdichter sind.
Mir hat dein Gedicht echt gut gefallen. Du hast ein Thea angesprochen, dass mich eben auch berührt.
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Das freut mich. 🙂 Oh ja, da hast du recht. Aber ich denke, auch beim Gedichteschreiben muss man die richtigen Worte finden. Und manchmal findet man besonders schöne Worte, um etwas auszudrücken.
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Ein schwieriges Thema. Zuzuhören scheint hier vielen unmöglich zu sein, da sind so viele Emotionen im Thema, dass sie sofort überkochen, sobald darüber gesprochen wird.
Dein Gedicht ist toll umgesetzt!
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Ja, viele können von ihren Gefühlen leider nicht zurücktreten. Aber das ist ja bei vielen dieser Themen so. Schade.
Danke. 🙂
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Ich muss zugeben: Manchmal regt mich das sehr auf, wenn Gefühle jede sachliche Diskussion unmöglich machen. Aber das ist wohl menschlich und nicht zu ändern.
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