
Da es mir bei Schwangere/Mama Gedanken Spaß gemacht hat, einfach mal etwas zu einem Thema zu schreiben, ohne dass es eine Geschichte oder ein Gedicht ist, das Thema „Kind“ aber nur endlich ist, dachte ich, ich eröffne eine neue Rubrik und schreibe einmal pro Woche meine Gedanken auf. Wie persönlich das Ganze wird, keine Ahnung, mal sehen wie mutig ich bin.
Ich bin beschissen in EIgenwerbung
Eine der überraschendsten Erkenntnisse, die ich in Bezug auf mein Debüt-Buch habe ist:
Ich bin wirklich beschissen darin Werbung für mein Buch zu machen!
Nicht nur, dass ich nicht genau weiß, wie ich da herangehen soll, ich habe auch das Gefühl mich, jedes Mal entschuldigen zu müssen, wenn ich das Buch dann wirklich ebwerbe.
Ersteres hätte ich vermeiden können, hätte ich ein wenig besser bei den Buchveröffentlichungen von Schreibenden, denen ich auf Social Media folge, aufgepasst. Ein bisschen was, habe ich mir abgeschaut, aber so richtig durchgezogen habe ich es nicht. Ich hätte und könnte mich da auch immer noch besser einlesen (hat jemand eine gute Lektüre zu dem Thema?), aber dann gibt es da ja noch Problem Nr 2.
Werbung für mich selbst machen, fühlt sich wie betteln an. Und das obwohl ich Amanda Palmers fantastisches Buch „The Art of Asking“ gelesen habe, in dem sie sehr ausführlich beschreibt, dass diese Scham, die man dabei empfindet, Leute zu bitten Künstler*innen zu bezahlen unsinnig ist. In unserer Konsumgesellschaft, ist Kunst etwas geworden, was wir am liebsten gratis hätten, weil Kunst irgendwie nicht so richtig „etwas“ ist. Es ist zumindest kein 5 Zoll Fernseher oder eine Designerhandtasche. Kunst ist eher wie Essen. Es soll schmecken und möglichst wenig kosten, dabei ist das Zweite irgendwie wichtiger als das Erste. Trotzdem unterstützen die meisten Menschen Künstler*innen, wenn man sie darum bittet und zeigt, dass Kunst auch Arbeit ist.
Das Lesen des Buches und die mir darin durchaus einleuchtenden Erkenntnisse bewahren mich nur nicht davor, trotzdem das Gefühl zu haben, Leute anzubetteln, mein Buch zu lesen, wenn ich es bewerbe.
Aber wir lernt man das?
Über Zeit? Über Erfahrungen, Gespräche, Begegnungen? Wahrscheinlich. Das ist mein erstes Buch, beim zweiten wird es besser, aber ich will ANDERNORTS auch nicht aufgeben. Mal sehen was für Werbestrategien mir einfallen, die mir helfen langsam an das Betteln das kein Betteln ist heranzutasten.