
Da ich ohne Druck kaum Gedichte schreibe, erkläre ich den Dienstag zum Gedichtetag und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.
verschmiert
am ende glänzt die unehrliche haut in
goldenem schimmer. du schießt dein
makeup point blank. deine wimpern
spitz wie pfeile. dein mund riecht
verbrannt durch das feuerrot. plastik,
alu, acryl. ich rutsche auf deiner glatten oberfläche aus. hinter einem schleier
weht an kühlen tagen eine feine nuance
wahrheit. verschmiert.
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Eine echt tolle Beschreibung eines bestimmten Typus. Ich sehe gleich mehrere Exemplare vor mir. „ich rutsche auf deiner glatten oberfläche aus.“ gefällt mir besonders, es leitet – zumindest aus meiner Sicht – dazu über, dass die goldene, künstliche Haut auch eine Schutzfunktion hat und nicht nur Schein und Betrug ist.
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Ich denke auch, dass es viel Schutz ist und Unsicherheit.
Danke. 😇
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Die Masken putzen und so tun als ob, weiter lächeln zu den Verletzungen, die uns beigebracht werden, den Mund spitzen, aber die Worte verbrennen und bei zu großen Schritten gleiten wir aus auf den aalglatten Einflüsterungen.
Ein düsteres Bild malst Du da heute schon früh am Morgen.
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Ich weiß nicht, ib es gleich Verletzungen sein müssen. Vielleicht nur die Angst davor oder Unsicherheiten.
Bisschen düster muss sein. Zum Glück heißt das aber auch, dass es nicht normal ist, Maske zu tragen.
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Dein Gedicht beschreibt das Gefühl, welches ich manchmal habe, wenn ich durch Instagram scrolle…
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Wie schön ist es, wenn es gelingt – wenigstens kurz – hinter den Schleier zu schauen und zu entdecken, da ist was.
Liebe Grüße
Judith
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Das ist wahr. Nur schade, dass es so viele Schleier gibt.
Danke. 😇
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Das stimmt. Und ja, manchmal sind sie auch Schutz.
Nachmittagsgrüße
Judith
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