
Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.
Thema: Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Banane, Zahnlücke, kitzeln, Frühlingsbrise, bunt
Sie
Er zerdrückte die Banane mit der Gabel. Ein süßer gelb-bräunlicher Brei drückte sich durch ihre Zinken. Einige widerspenstige Fasern hingen fest und er musste sie am Rand der Schüssel abstreifen. Dann streute er Hafer und Cranberries auf den Bananenbrei und knetete alles durch. Die matschige Substanz drückte sich durch die Zwischenräume seiner Finger. Es fühlte sich ekelig an und kitzelte etwas.
Als alles gut vermengt war, stand er eine Weile da und betrachtete das Werk. Es fehlte noch etwas. Die Kreation sah nicht fröhlich genug aus, nicht bunt genug. Im Kühlschrank fand er einige Blaubeeren und mengte sie unter. Noch ein paar Tropfen Zitrone. Schließlich formte er kleine Kekse und legte diese gleichmäßig auf ein Blech. Warme Luft strömte ihm aus dem Ofen entgegen und erinnerte ihn an die Frühlingsbrise. Er atmete tief ein. Es roch ein wenig nach verbrannten Resten.
Es dauerte nur zehn Minuten bis die Kekse fertig waren. Der perfekte gesunde Snack. Er ließ sie noch einen Moment abkühlen, dann ging er zu ihr. Sicher würde sie sich freuen.
Mit der linken Hand hielt er den Teller mit den Keksen, mit der rechten schloss er die Tür auf. Das Klicken des Sicherheitsschlosses ließ sein Herz höher schlagen. Kindliche Vorfreude ereilte ihn. Als er sie sah, verschlug es ihm den Atem, wie jedes Mal. Sie war so wunderschön. Er ging zu ihr, doch sie wendete den Kopf ab, soweit es die Fesseln zuließen. Sicherlich würde sie seine Kekse zu schätzen wissen, sobald sie sich in ihrem Mund befanden. Er bog ihre Lippen auseinander. Da die Kekse noch etwas warm und weich waren konnte er sie durch die Zahnlücke pressen. Nach dem ersten Keks floss etwas Blut aus dem Mund. Das Zahnfleisch war noch nicht abgeheilt. Wenn sie sich gestern nicht so gewehrt hätte, wäre ihr das erspart geblieben. Sie schluckte den Keks. Er glaubte ein Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Sicherlich war sie sehr glücklich mit ihm.
Puh…. ganz schön heftig! Und beklemmend gut geschrieben
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Danke. 😅 Ich hoffe nicht zu heftig. Ich wollte mir den Effekt nicht mit einer Triggerwarnung kaputt machen.
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Nene, ich brauche keine Warnungen- alles gut!
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Uff, Katha! Ziemlich gut geschrieben! * Hut ab *
Liebe Grüße aus der Eifel! Annie
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Danke. 🙂
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Das Opfer vor dem Schlachten noch füttern: wie makaber.
Aber sauber geschrieben!
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Danke. 🙂 Vielleicht glaubt er wirkllich, sie ist seine große Liebe… 😉
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Sehr gut geschrieben. Ich sehe direkt das Blut, das sich mit dem zerdrückten Keks mischt.
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Ich habe mir das auch sehr plastisch vorgestellt und mich dann vor meiner eigenen Fantasie gegruselt. 😉 Danke.
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hahaha – oh ja, das kommt mir bekannt vor….Sehr gut…👍👍
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Wow, ich muss mich anschließen, ich finde es auch sehr gut geschrieben; mich schaudert; gerade weil es ja leider eben nicht „fantasy“ ist, sondern hier und da und dort real passiert.
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Danke. 🙂 Ich glaube deswegen fasziniert mich sowas auch. Es ist einerseits schwer vorzustellen und gruselig, aber irgendwie auch faszinierend.
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Das hätte locker in einen Fitzek-Roman gepasst. Die unerwartete Wendung im Text passt super. Like it!
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