* Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite. *
Ich bin derzeit leider etwas uninspiriert, was die Writing Friday-Aufgaben angeht, aber ich habe die Nacht doof geschlafen und schwupps hatte ich eine Idee. Hier als meine schlafdeprivierte Version zu folgenden…
Thema: Beschreibe so genau wie möglich ein altes verlassenes Haus, dass sich in einer Moorlandschaft befindet. Versuche dabei folgende Wörter mit in deinen Text einzubauen: Kaffeebohnen, rubinrot, Familiengeheimnis und versunken.
In einer nordwestdeutschen Moorlandschaft steht ein kleines altes Haus, um das sich allerlei Legenden ranken. Die meisten sind gruselig und werden gerne bei Zeltlagern erzählt.
Meistens geht es um ein Familiengeheimnis und die Geister, die dort noch wandeln. Man erzählt sich von großen rubinroten und kleinen zitronengelben Augen, die nachts aus dem Fenster schauen. Von dem Duft von Kaffeebohnen am frühen Morgen und dem von schwarzen bitteren Tee bei Nacht. Wenn der Wind nachts pfeift, erzählt man, kann man das Gejammere der Verstorbenen hören und manchmal das Weinen von einem Baby.
Nachts sieht dieses Haus wirklich gruselig aus, doch tagsüber macht es eher einen traurigen Eindruck.
Sein strohenes Dach ist eingefallen und durch den Putz an den Wänden scheint das Mauerwerk. Das Glas der Fenster gibt es schon seit Jahren nicht mehr. Die einzige Tür besteht nur aus wenigen Brettern. Wenn man das Haus betritt, sieht man die Reste der Einrichtung. Ein Ohrensessel mit noch eine Ohr vor einem Kamin positioniert, daneben ein kleiner runder Tisch ohne Tischplatte. In der Ecke steht ein kleines Bett mit Fetzen von Stoff, die wohl einmal zu einer Bettdecke oder einem Kopfkissen gehörten.
Die Küche bestand nur aus einer kurzen Küchenzeile und einem kleinen uralten Ofen, auf und in dem gekocht und gebacken werden konnte. Ein Blecheimer hält gerade so die Balance auf einem Esstisch, der dadurch, dass der Boden ganz weich geworden ist, in der Mitte des Raumes halb versunken steht.
Die Leute erzählen, dass hier ein Mann alleine lebte und ab und an Frauen entführte, um sie zu ermorden. Man erzählt auch, dass hier eine Hexe wohnte, die gerne kleine Kinder entführte. Oder eine Familie, dessen Oberhaupt wahnsinnig wurde und alle umbrachte, inklusive sich selbst.
Aber eigentlich gehörte dieses Haus Herrn Otto Wenke, einem Insektenliebhaber, der es in den 60er Jahren erbaut hatte, um am Wochenende Insekten beobachten zu können. Seine Kinder hatten nach seinem vollkommen untragischen Tod kein Interesse an der Hütte. Seine Enkel hatten nur mal davon gehört und dachten daran es zu suchen, taten es aber nie. Seine Urenkel, die heute Leben, wissen schon gar nichts mehr davon.
So ist das kleine Haus zwar in Vergessenheit geraten, aber bis heute der Stoff von Legenden.
Oh – gruselig. Dein Schreibstil wirkt als würdest du die Geschichte flüstern, das macht es schön spannend. Ich kann mir richtig vorstellen, wie Mütter mit ihren Kinderwagen an dem Haus vorbei fahren, es ängstlich betrachten und ihrer Freundin diese Legenden zuflüstern….
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Flüstern. Hatte ich nicht drauf abgezielt, aber schön, dass die Worte den Effekt haben. Danke. 🙂
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Liebe Katha, unglaublich toll geschrieben und fantastisch wie flüssig du die Wörter mit in die Geschichte eingebaut hast ❤
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Danke. Die Kaffeebohnen haben mir am Anfang Sorgen bereitet, aber mir dann geholfen die Idee zu entwickeln.
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Huhu,
klingt wirklich gruselig. Aber eine schöne Beschreibung des Hauses. Sehr bildlich.
LG Corly
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Dabei ist das arme Häuschen ja nur zum Insektenbeobachten gebaut worden. 😉 Danke.
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ja stimmt. Aber oft fängt sowas mit was banalen an. Bitte.
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Tolle Wendung am Ende der Geschichte. Das kreative Resultat hat mir sehr gut gefallen! Weiter so 🙂
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Danke. Können ja nicht alle Legenden stimmen. 😉
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Hallo Katha,
ich konnte mir das Haus richtig vor Augen vorstellen. Sehr gut beschrieben und toll, dass sie darum so viele Mythen ranken. 🙂
Liebste Grüße
Emma
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Hey Emma,
danke. 🙂
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