feminin | Der Dienstag dichtet

Da ich kaum Gedichte schreibe, erkläre ich den Dienstag zum Gedichtetag und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

Es wollte mir mal wieder jemand sagen, was ich als Frau zu mögen und zu machen habe. Statt zu explodieren, habe ich das Gedicht geschrieben.

feminin

wie ein im wind abknickender stengel. ein
schlecht befestigtes partyzelt im sturm. der
regen prasselt auf neue blätter. sanftgrün
sind sie und weich. die ecken von den blüten
sind rund. zart. verbrennen in der sonne
am mittag. wenn sie nicht schon von einem
vorbeigehenden wanderer abgerissen wurden.
ich nehme meine papierene form. und falte
mich einhundert mal. trotzdem siehst du nur
meinen faserigen ursprung und versuchst
mich mit tränenwasser zu gießen. weißt du?
du kannst mich mal. sage ich und werde das
glas zu deinem stein. versuch es doch.

Lest auch bei:

Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Berlin Autor
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
Myna Kaltschnee
Wortverdreher
Lebensbetrunken
Vienna BliaBlaBlub
Heidimarias kleine Welt
Traumspruch
Red Skies over Paradise
Your mind is your only limit
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott

10 Kommentare zu „feminin | Der Dienstag dichtet

  1. Da servierst Du uns aber eine harte Nuss: denn in der Faltung sehe ich ein Sich-Verstecken und am Ende ist das Glas dem Stein eher unterlegen. Aber das willst Du sicherlich nicht, und um ihn anzuritzen müsstest Du Dich selbst zerbrechen.

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s