
Da ich kaum Gedichte schreibe, erkläre ich den Dienstag zum Gedichtetag und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.
hinter milchigem glas
wie hinter milchigem glas. ich blicke auf
zeitfarbene trümmer. der sand im innenhof
ist januargrau. das gras wächst in seidigem
zartblau. wie hinter zerbrochenem glas. und
wänden aus papier. ich sehe dich nicht. aber
die anderen dich. in deinem arm wiegst du
die hoffnung in papiertaschentücher gewickelt.
singst ein wiegelied für freiheit, verstand und
vernunft. wenn du ihre fressen mit schnullern
stopfen könntest, würdest du es tun. denke
ich und entgleite auf einem berg aus kissen.
das fenster bricht und die scherben fallen nach
innen. eines tages werde ich sie zum schlafen
bringen müssen, scheinst du zu sagen. im
innenhof fließt ein frühlingsfarbener orkan die
letzen minuten hinfort. hinter stumpfes glas.
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Ohne weitere Worte – überaus berührend!!!
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Danke
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Wer weiß, ob nicht ein paar Schnuller mehr viel verhindert hätten. Wenn man die Kindheitsgeschichte Putins liest, könnte man das vermuten…
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Ich frage mich allerdings auch wieviel davon stimmt. Vermutlich werden wir das erst nach seinem Tod erfahren.
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Das weiß man natürlich nicht. Andererseits wundert es mich dass er eine solche wenig glorreiche Biografie erfinden sollte…
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Ich verstehe den Mann eh so gar nicht. 😬
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Wieder einmal mehr ein wunderschönes Gedicht. Ich finde es grandios, wie du mit Worten zaubern kannst. Vor allem lassen deine Gedichte immer sehr viel Spielraum zum Interpretieren.
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Danke.
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Du verstehst es wirklich, (auch) mit Worten zu zeichnen, liebe Katha. Großartig.
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Danke. 😊
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Wir sind in diesem Falle ja nur Beobachter und schauen durch das leblose Glas unserer Handys oder Fernseher auf die Ereignisse, wo falsche Versprechungen eingetütet werden aber am Ende doch wohl der Scherbenhaufen im eigen Hause liegt.
Ja, vielleicht hätte man sein Schreien eher hören können und ihn mit Lutschern beruhigt. Wer weiss?
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An einem ist das immer so schwer festzumachen. Gibt ja immer auch, immer die, die so Leute erst mächtig werden lassen. Irgendwie passiert das immer und immer wieder.
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Ich habe mich auch gefragt, was er wohl denkt, wenn er zuhause alleine ist. Ist er überhaupt je allein? Es ist wohl müßig darüber nachzudenken, aber ich denke trotzdem darüber nach.
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Und kann er noch Zweifeln oder geht das nicht mehr, wenn man so festgefahren ist. Ich denke über sowas auch oft nach. Dadurch wirkt die Welt hn menschlicher.
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