
Da ich kaum Gedichte schreibe, erkläre ich den Dienstag zum Gedichtetag und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.
Meine Elternzeit endet bald und ich musste daran denken, wie häufig man von einzelnen Lebensabschnitten Abschied nehmen muss. Ich habe einen als Symbol dafür genommen.
und der morgen trauert
und der morgen trauert um seine neblige
einfachheit. wir tanzen auf den senkrechten
uhrzeigern und wagen einen tiefen zug
durch den kaffeesee. ich reiche dir milch
und du mir süße. die ofenheißen brötchen
brutzeln in meinen eiskalten händen. jetzt.
seufzt der mond und verliert sich im licht.
die schritte im flur werden lauter, dein
herzschlag neben mir leiser. wenn die rote
marmelade getrocknet ist und der honig
nicht mehr klebt. einzelne krümel erzählen
noch von diesen morgen. auf plastikstühlen.
schwarz waren sie. die auf denen ich heute
sitze sind weiß. haben andere flecken.
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Dein Gedicht ist eine wunderschöne Momentaufnahme. Und voll von alltäglichen Dingen, von denen man Abschied nehmen muss…
Liebe Grüße
Alina
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Danke. 🙂 Freut mich, dass es so gut ankommt.
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Das ist unfassbar berührend und treibt mir tatsächlich gerade Tränen in die Augen. Danke für diese wunderbaren Worte.
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Wow, danke. 🙂 Ein sehr großes Kompliment, wenn man jm. mit Worten berührt.
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So beautiful lines! Well written ❤
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Thanks. 🙂
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Das Leben hinterlässt Spuren, egal wo wir uns niederlassen. Und die Tage ziehen vorbei, vieles haben wir nicht in Ordnung gebracht, „antrocknen“ lassen beim Tanz um den Irrwisch Zeit, der uns nicht viele Gelegenheit gibt, den schönen Dingen nachzutrauern.
Für mich seht tiefgründig, Dein heutiges Gedicht, geht es doch um die Verwischungen der Zeit und der Gefühle durch den Alltag.
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Verwischungen ist ein tolles Wort. Zeit ist ja nicht immer geradelinig fortlaufend, manchmal ist sie mit einem „wusch“ plötzlich weg.
Danke.
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So groß schon wieder der Kleine…
Das Gedicht hat eine unglaublich tiefe Süße, mag gar nicht aufhören es wiederzulesen.
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Danke. 🙂
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Was für ein schön-melancholisches Bild! Ich wünsche euch noch schöne letzte Tage in ungestörter Zweibisdreisamkeit!
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Danke. 🙂
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Gefühle nachfühlbar konserviert. Sehr berührend .. 🙂
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Danke. 🙂
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