
Da ich kaum Gedichte schreibe, erkläre ich den Dienstag zum Gedichtetag und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.
in netzen
in netzen. ich bin gefangen von
worten. wie kleine spinnen jagen
ihre stimmen fäden entlang. das
muster wurde schon vor hundert
jahren entworfen. buchstaben wie
kleine fliegen. der staub legt sich
und die vorstellungen sind verrostet.
lass uns pusten. lass die streben
einreißen. wenn nur die netze halten.
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… wenn Buchstaben fliegen lernen. Super Bild für in dieser vernetzten Welt!
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Es fühlt sich manchmal wirklich so an.
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Ich denke, dass viele der Netze und Muster, denen wir folgen oder erliegen noch älter als hundert Jahre alt sind und mit ganz dickem Staub belegt sind: die neuronalen Muster und Prägungen in unserem Gehirn; die Fangnetze der Religion und der Mächtigen; die Schlingen der Politiker und des Wohlstandes. Irgendwie sind wir immer am Zappeln und uns Verheddern, lassen uns einfangen und gefangen nehmen.
Aber um den Staub los zu werden und die Fäden frei zu rütteln müssen wir uns dann auf andere Netze verlassen, wo wir sicher sind, dass sie uns halten. Man sagt immer Freunde und Familie. Aber wenn ich mir dann – wie gestern Abend – Lenzens „Deutschstunde“ im Fernsehen angesehen habe, dann ist auch auf diesen inneren und intimeren Kreis nicht immer Verlass.
Und so verbleibe ich etwas ratlos, was und wem ich wirklich trauen kann.
Und so verstehe ich indirekt auch Deinen letzten Satz: WENN nur die Netze halten!!
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Ja, ich dachte an das große Ganze, das uns ausmacht. Nicht nur das Soziale, sondern auch unser Selbstverständnis. Wir sind nicht nur Teil des Netzes Gesellschaft, sondern auch übers Internet vernetzt. Die Netze werden irgendwie immer größer aber nicht hn moderner, zumindest in einigen Bereichen. Ich habe einige Dokus über (Sub-)Gesellschaftsstrukturen gesehen.
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Ja, ich dachte an das große Ganze, das uns ausmacht. Nicht nur das Soziale, sondern auch unser Selbstverständnis. Wir sind nicht nur Teil des Netzes Gesellschaft, sondern auch übers Internet vernetzt. Die Netze werden irgendwie immer größer aber nicht hn moderner, zumindest in einigen Bereichen. Ich habe einige Dokus über (Sub-)Gesellschaftsstrukturen gesehen.
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Liebe Katha,
bei deinem Gedicht musste ich irgendwie an Matrix denken. Die ganzen Fäden aus Buchstaben (und Zahlen), die an einem vorbeijagen.
Liebe Grüße
Alina
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Eine tolle Assoziation. Manchmal frag ich mich echt, ob wir nicht doch in einer Matrix leben. 😅
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