Franky und Dracu | Writing Friday

writing-friday-2020

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Ich habe die Szene ein wenig wie ein Theaterstück geschrieben, weil ich es mal probieren wollte. Ist allerdings inhaltlich ein wenig in eine andere Richtung gegangen als erwartet.
Thema: Graf Dracula kriegt Besuch von Frankenstein, berichte davon. Welche Pläne schmieden sie? Worüber diskutieren Sie?

Franky und Dracu

Graf Dracula, auch Dracu genannt (nur von Freunden, Fremde werden bei Verwendung gebissen)
Frankenstein, auch Franky genannt (würde ihn auch nicht stören, wenn man ihn Monster nennt)

Ein Hinterhof. Es dämmert. Die Straßenlaterne flackert.

Franky: Wir könnten ihnen nachts heimlich die Kehlen aufschlitzen.

Dracu: Das ist nicht so mein Stil. Ich nutze lieber meine scharfen Zähne.

Franky rollt mit den Augen.

Franky: Dann auch das. Wir müssen nur ungesehen ins Haus kommen.

Dracu: Das ist meine Spezialität. Keine Sorge.

Franky: Und was, wenn kein Fenster offen ist? Es ist schließlich Herbst und die Menschenbrut friert.

Dracu: Ich kann mich reinschleichen, wenn einer der Menschen durch die Tür geht und dich dann reinlassen.

Franky: Das ginge wohl. Und dann?

Dracu: Dann verstecken wir uns im Haus. Warten bis die Menschenbrut schläft und dann bescheren wir ihnen Albträume.

Dracu versucht bösartig zu Lachen.

Franky: Du solltest nicht lachen. Das klingt ja peinlich.

Dracu: Was? Frechheit. Das ist mein extra böses Lachen. Das ist super. Wenn du mich beleidigst, kannst du deinen Kram alleine machen. So wild bin ich nicht auf Rache.

Franky: Nicht? Die beiden haben auch dir das Fell über die Ohren gezogen, mein Guter. Rache ist Thunfisch. Wie sonst, sollen diese Biester lernen, wer hier die wahren Herrscher sind.

Dracu: Die gehen an der Leine. Wenn die auch nur eine Sekunde glauben, der Block gehöre ihnen, haben sie weniger Hirn als ihre Menschenbrut.

Dracu setzt sich hin und legt den Kopf schief. Desinteressiert putzt er seine Pfote.

Franky: Also willst du dich nicht dafür rächen, dass sie uns den Baum hochgejagt haben, diese Mistköter?

Dracu: Ach weißt du, eigentlich ist es die Mühe nicht wert. Nachher werden wir erwischt und das Ganze artet in eine Keilerei aus. Da geh ich lieber heim und lasse mir von meinem Dosenöffner einen Mitternachtssnack zubereiten.

Franky: Du bist eine Schande für die Katzenwelt.

Dracu zuckt mit den Schultern und springt über die Mauer. Franky atmet hörbar aus. Man sieht die Erleichterung in seinen gelben Augen.

13 Kommentare zu „Franky und Dracu | Writing Friday

  1. Liebe Katha,
    ahaha, das gefällt mir gut! 😀 Ich weiß man auch nicht, aber diesen Satz finde ich herrlich arrogant: „Es ist schließlich Herbst und die Menschenbrut friert.“ Den muss ich mir merken, irgendwie hat das was. ^^ Und bei allem, was mit Katzen zu tun hat, bin ich ja sowieso voll dabei. Sehr coole Idee, diese Schreibaufgabe umzusetzen!

    Liebe Grüße
    Alina

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