
Da ich kaum Gedichte schreibe, habe ich den Dienstag zum Gedichte-Tag erklärt und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben.
Mit von der Partie sind bisher
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Wortverzauberte
Berlin Autor
Lyrikfeder
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
Myna Kaltschnee
Wortverdreher
Lebensbetrunken
meine blätter
meine blätter sind heute grün, übermorgen
orange gefärbt. mein holz ist braun und in
zwei jahren von moos überzogen. ich wachse.
ich lebe, verlebe. durchlebe. wasser pulsiert
in meinen adern. erzählungen von vergangen
tagen, von entfernten linien. bleiben einer
bedeutung fern. wie gerne würde ich meine
biologie verstehen, chemie beherrschen, die
formeln der farben verstehen. manchmal sehe
ich schwarz, denke ich. obwohl ich bunt bin.
ein vogel hackt die letzten früchte. weg. um
seinen hunger zu stillen. die zeit fließt durch
meine rinde und die zukunft pulsiert. voran,
vorbei. ich bin farbig und farblos, aber vor
allem bin ich hier.
Hach, das ist wieder so ein Gedicht, das ich mehrmals lesen möchte und mir die Sätze laut vorsage, weil sie so viel Spielraum bieten und haben – ganz wunderschön!
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Danke. 😊🍁🍂
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Liebe Katharina,
ich bin hängengeblieben an der Stelle: „ich bin farbig und farblos, aber vor
allem bin ich hier“.
Das gefällt mir, denn es ist etwas, das ich – gefühlsmäßig – sofort verstehe und nachvollziehen kann. Und es gibt die Freiteit, so zu sein, wie ich gerade bin.
Schön.
Grüße
Judith
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Danke. 🙂 Der Satz war mein Ausgangspunkt. 😉
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Ach schau …
Grüße
Judith
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Ein wunderschönes Herbstgedicht, dass sich auch auf uns Menschen übertragen lässt. Auch wir sind bunt und im ständigen Wandel.
Liebe Grüße
Myna
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Vielen Dank. 🙂
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Einspruch, liebe Katha! Farbig ist er, der Blätterherbst und auch der Blätterbaum, aber farblos nicht, denn er hat uns doch so viel zu sagen, über das Werden und Vergehen, über Sonne und Regen, über Gespräche, die die Blätter das ganze Jahr über mitgehört haben und die der Wind an sie weiter getragen haben. Hast Du nicht ihr Rascheln gehört, wie geschwätzig sie waren? Und was sie alles selbstlos weitergegeben haben an flüchtige Besucher.
Wenn ich unterwegs bin, mit dem Hund, oder im Wald: ich rede immer mit den Bäumen und sie erzählen mir so viel!
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Farblos sind auch weniger die Wälder, aber als Mensch fühlt man sich manchmal so und ist es vielleicht auch, wenn man sich in die Natur stellt. 😉 Und geschwätzig sind die Bäume auf jeden Fall. Morgens, wenn es noch dunkel ist, erschrecken sie mich auch manchmal gerne.
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Liebe Katha,
oh, wie schön! Ich finde, dein Gedicht zeigt die Verbindung von Mensch und Natur und wie jeder von uns mit den Jahreszeiten mitwächst. Gefällt mir sehr gut. 🙂
Liebe Grüße
Alina
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Wer, außer einem Felsen vielleicht, hätte mehr das Recht zu sagen: ich bin. Und doch sind wir nicht ehrfürchtig genug, vor dieser Leistung des Seins. Schade, denn wir können so viel lernen.
Danke schön und liebe Grüße
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Das ist wahr. 😊 Danke.
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Mein Lieblingssatz: Ich wachse. Punkt. Der ganze Rest gefällt mir auch, aber dieser kleine Satz hat etwas angestoßen – wie wäre es, wenn wir an jedem Punkt unseres Lebens immer sagen könnten, was auch sonst immer ist: Ich wachse. Punkt. Ich glaube, das möchte ich. Punkt. 🙂
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😅😊 Auf jeden Fall würde man sich und anderen eher Fehler verzeihen. Wenn man immer wächst, kann man auch über sich hinauswachsen.
Danke.
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„ich bin farbig und farblos, aber vor allem bin ich hier.“
– wieder einmal wow. (ich weiß, ich sag das fast jedes mal) aber das gehört definitiv zu eins meiner liebsten gedichte von dir. auch die zeile „manchmal sehe ich schwarz, denke ich. obwohl ich bunt bin“ ist so besonders, dass ich sie mir am liebsten direkt ganz groß an die wand schreiben würde.
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Vielen Dank. 😅 Freut mich, dass es dich so anspricht.
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