
Da ich kaum Gedichte schreibe, habe ich den Dienstag zum Gedichte-Tag erklärt und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben.
Mit von der Partie sind bisher
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Wortverzauberte
Ein Blog von einem Freund
Lyrikfeder
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
Ich bin nicht sonderlich gut im Warten, vor allem wenn es um etwas mir wichtiges geht. Das Gedicht ist vielleicht etwas überdramatisch, aber ich hasse es wirklich zu warten. 😉
und die uhr zeigt zehn nach zehn
und die uhr zeigt zehn nach zehn. ich
bin unwissend. im ungewissen. meine
zehen wühlen im minutensand, meine
ballen pressen stundengras platt. und
meine gedanken streifen über große
zeitenmeere. die möwe über mir lacht.
worauf ich warte? ich frage sie. ich will,
dass mir flügel wachsen, federn meinen
körper schmücken. will mich erheben
können über zeiträume und raumzeiten.
die wellen plätschern. und ich warte auf
das boot. zwei münzen habe ich dabei,
ein leben und keine geduld. es soll früher
sein, oder später, aber nicht jetzt. die
uhr zeigt fünfzehn nach zehn. es tickt.
Geduld ist auch nicht meine Stärke, insofern spricht mir dein Gedicht aus der Seele – ganz wunderbar geschrieben!
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Ich glaube langsam, Geduld ist angeboren oder zumindest nicht nachträglich erlernbar. 😅 Danke.
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Ja, das denke ich auch 🙂
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🙂 Ich mag es auch nicht zu warten, vor allem, wenn ich nicht weiß, wie lange – grässlich! Dein Gedicht beschreibt es sehr bildlich, wirklich, die Zehen, die im Minutensand wühlen, sind perfekt. Ich habe dann noch das Gefühl, der Sand wäre glühend heiß. 🙂
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Wobei glühendheisser Sand ganz wunderbar ist, wenn man dann hüpfend ins kühle Meer stolpert😚🤩
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Aber nur mit dem kühlen Meer und am besten Urlaub und freiem Kopf. 😉
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Danke. 🙂 Dieses Open End beim Warten ist echt am schlimmsten. Da passt das mit dem glühenden Sand sehr gut. 😉
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Ich weiß nicht warum, aber jetzt habe ich dauernd „Brennend heißer Wüstensand“ im Ohr, von Freddy Quinn. Ehrlich jetzt, was mein Hirn sich merkt und warum, ist auch so eine ungelöste Frage des Universums.
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Liebe Katha,
ich hatte gestern eine ähnliche Situation, wo ich so hibbelig war. Von daher finde ich es gar nicht zu dramatisch – den in solchen Momenten fühlt sich das einfach so an. 😀 Besonders gefallen hat mir diese Zeile: „es soll früher sein, oder später, aber nicht jetzt“. Dieser aktuelle Moment des ungeduldigen Wartens ist einfach unangenehm. 😀
Liebe Grüße
Alina
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Hätte nicht gedacht, dass doch so viele so „ungeduldig“ sind. Ich finde es zB ganz erstaunlich, wenn Leute in Wartezimmern vollkommen ruhig dasitzen. Ich muss immer aufpassen nicht herumzuhibbeln. 😉 Danke.
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Die letzten zwei Worte Deines Gedichtes sagen alles: es tickt. Unaufhörlich tickt unser Leben weiter, schon wieder sind 5 Minuten vergangen. Und wir warten ungeduldig weiter, haben schon das Geld parat für die Überfahrt. Trotzdem können wir uns nicht entscheiden: wann soll die vielleicht unumkehrbare Reise losgehen, hätte man sie schon längst antreten sollen, oder heute, oder doch lieber erst morgen?
Und vor der „großen Fahrt“ träumen wir von Überwelten, aber die Möwen lachen uns schon aus. Und weiter tickt es, die Uhr, es tickt in uns, und kein Ende?
Eine Beschreibung des Hin- und Hergerissen-Seins, das unser Leben bestimmt, unseren Rhythmus, und unsere Sehnsucht nach Erkenntnis.
Hut ab, liebe Katha!
Und vergiss nicht:
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Wie immer sind deine Gedankengänge komplexer als meine Anfangsmomente. 😉 Für mich ist die Möwe irgendwie ein Symbol für Freiheit, etwas dass an so etwas wie Warten nicht gebunden ist.
Hehe, das Lied hatte ich ganz vergessen.
Danke. 🙂
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