„Der Schneemann“ | Writing Friday KW48

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegeben Themen veröffentlicht. Die Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Wieder etwas Kürzeres. So richtig wollte mich die Muse nicht küssen. Schreiben entspannt mich zwar, aber gestresst springt der Funke nie so über wie, wenn ich Ruhe habe.

Thema: Ein Schneemann erzählt aus seinem Leben.

Es ist mal wieder so weit: Winter, Schnee, lästige kleine Bratzen, noch mehr Schnee, Schneemänner
und gottbewahre Schneefrauen.

Früher war Schneemann sein toll. Jedes Jahr wurde ich zum Leben erweckt und jedes Jahr bekam ich
eine ähnliche Form. Drei Schneebälle, nach oben hin kleiner werdend. Kohlen für Augen, Mund und Knöpfe. Eine Möhre als Nase und wenn es ein gutes Jahr war einen Besen und einen Hut. Mal war ich kleiner, mal größer. Einmal fast 2,50 Meter. Da stand ich in voller Pracht mitten auf einem
Marktplatz. Das waren schöne Tage.

Die Zeiten sind vorbei und mittlerweile hoffe ich jedes Jahr, wenn der Winter naht, dass der
Klimawandel endlich die Menschheit oder zumindest den Winter dahingerafft hat.

Warum? Das ist einfach erklärt.
Dieses Jahr trage ich eine blaue Perücke. Außerdem habe ich Schneefüße, meine Augen und Mund
sind aus gefrorenem Rosenkohl geformt. Immerhin die Möhre stimmt. Letztes Jahr war übrigens nicht besser, da war ich eine Schneefrau mit Bikinioberteil in Leopardenmuster und pinker
Handtasche. Ich kann mich nicht entscheiden was erniedrigender ist.
Das liegt bestimmt an dieser Generation Kinder. Sie wollen besonders kreativ und witzig sein. Und dann gibt es noch die Teenies. Die noch schlimmer sind. Einer meiner besten Freunde steht drei Orte
weiter. Er besteht nur aus zwei Kugeln und drei Möhren. Zwei stecken oben auf seinem Kopf. Das
ergibt nicht einmal Sinn. Genauso wenig wie Rosenkohl.

Nicht mal die undankbaren Kinder von damals, die heute ihre Eltern sind, hindern sie an diesem Unsinn. Es ist furchtbar. Diese Gesellschaft hat keinen Sinn mehr für Schneetraditionen.

Ich habe jetzt beschlossen, immer extra schnell zu schmelzen, wenn mir meine Form nicht gefällt.
Oder mich so anzustellen, dass mein Schnee nicht genug pappt. Sollen die sehen, wie die ihre Schneemänner bauen. Mir reichts!

2 Kommentare zu „„Der Schneemann“ | Writing Friday KW48

  1. Hallo Katha,

    ooohhhh was für eine lustige Geschichte! Du hast mich damit echt zum Lachen gebracht. 😀 Der arme Schneemann, der macht ja was mit. 😀

    Liebste Grüße
    Emma

    PS: Vielen lieben Dank für deinen Kommentar und Besuch bei mir. Habe mich sehr darüber gefreut.

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s