wie sich schreiben derzeit anfühlt | Der Dienstag dichtet


Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

wie sich schreiben derzeit anfühlt

vibrieren in meinen windungen,
kreisen in manischen pirouetten.
fließen durch poren, nerven, venen.
ich lausche dem wahnsinn, fange
ihn ein und banne ihn auf weiße
seiten. unsichtbar. parallel findet
das leben statt. ich bin ein teil.
irgendwie. aber nie ganz.

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die konsumhasen | Der Dienstag dichtet


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die konsumhasen
da hüpfen sie wieder in scharen. gold, lila,
sitzend, stehend, glitzernd, knusprig, weiß,
dunkel. anscheiend nicht afd-konform. aber
ja, die hasen sind wieder da. süß sind sie.
ein bisschen sinnlos, weil so richtig haben
sie nichts mit ostern zu tun. aber das, was
feste definiert, schreiben schließlich nicht
mehr traditionen sondern unternehmen vor.

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lebensweißnichtheiten | Der Dienstag dichtet


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lebensweißnichtheiten

zwischen improvisation und
gespielter ahnung. die vita ein
flickenteppich. der tag ein
sammelsurium aus versuchen.
manchmal klappt es. aber frag
mich nicht um rat. ich bin nur
experte für lebensweißnichtheiten.

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frühlingswecker | Der Dienstag dichtet


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frühlingswecker

langsam brechen farbwellen durch das grau
der letzten kälte. aus frühjahrsquellen sprudeln
vogelzwitschern, bienensummen, kinderlachen,
flügelschlagen, libellensurren, wurzelstrecken
und das erste unter mänteln hervorlugende
sommerkleiderflattern. ein hauch krokusse
weht darunter davor. der duft von warmer
nasser erde, bärlauch und das versprechen
von osterfeuer verfangen sich in der luft. eine
entblößte wade wird von der sonne sanft
gestreichelt und der wind weht wärme in
blasse haut. vom baum fällt das letzte blatt
des vergangenen jahres, weicht dem neuen
erwachensraum. nun ist es zeit aufzustehen,
auch wenn mancheiner selbst die tosende
farbpracht verschläft.

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das danach | Der Dienstag dichtet


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das danach

und dann kommt man zurück mit
ganz vielen fotos auf dem handy
und erinnerungen im kopf. klick.
wird der alltag eingeschaltet. der
koffer leert sich, die mitbringsel
werden zu inventar. das danach
lauert schon. es färbt die welt ein
wenig grauer, als sie ist. lässt das,
was sonst spannend ist, ein wenig
langweiliger erscheinen. und dann,
nach einer weile, folgt dem danach
ein anderes danach. etwas heller.
mit erinnerungen, die etwas patina
angesetzt haben und einem hauch
vorfreude auf das nächste mal.

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montag morgen | Der Dienstag dichtet


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montag morgen
träge reibt der morgen seine augen. der
tag beginnt milchig, mit cerealien. ohne
göttin aber mit viel zucker. ein gähner
zwischen schüssel abwaschen und der
entscheidung für den dreibohnenkaffee.
die sonne blinzelt und die kälte treibt
rote wolken auf das müde gesicht. ein
normaler montag. zumindest für die,
die sich privilegiert nennen dürfen.

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ohne soße | Der Dienstag dichtet


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ohne soße

tja da haben wir die soße. schwarz ist sie
und ein bisschen kot schwimmt drinnen.
statt nu-deln eine menge un-: unsinn,
ungerechtigkeit, unmöglichkeit. unfassbar.
aber auch ein bisschen klares ist dabei.
vor allem, dieses ‚das war irgendwie klar‘.
tja, da haben wir die soße. fragt sich nur,
was wir damit machen. klo runterspülen,
geht nicht. ein verstopften klo, kann man
bei dem, was man gerade so schlucken
muss nicht gebrauchen. vielleicht sollten
wir eine weile trockene nudeln, kartoffeln,
reis essen. so zur abwechslung. um zu
verstehen, dass die meisten gerichte ohne
vernünftige soße im hals stecken bleiben.

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kindergarten oder bundestag | Der Dienstag dichtet


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kindergarten oder bundestag

feixen, lachen. hey, schau dir doch
den an. die da. wie lächerlich. ein
kleinkindkichern und eine menge
augenrollen. mancheiner erhebt
sich und stampft bockig aus dem
raum. andere kritzeln lustige sachen
auf ihre blöcke und zeigen sie unter
lachen dem sitznachbarn. und der
zuschauende fragt sich, ist das schon
kindergarten oder noch bundestag?

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