entfremdeter moment | Der Dienstag dichtet


Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichtenden findet ihr am Ende.

entfremdeter moment

durch fremde augen sehe ich die
blätter fallen. sehe, wie der wind
den regen an das fenster presst.
ein mund haucht nassen atem an
das kalte glas und junge finger
malen altbekanntes. am ende der
entfremdung folgt die dankbarkeit.
und doch endet der tellerrand
bereits beim nächsten problem.
wie auch, wenn die nasenspitze
das vernagelte fenster berührt.

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2 Kommentare zu „entfremdeter moment | Der Dienstag dichtet

  1. Ich sehe in dem Gedicht ein stilles Porträt Deiner Mutterschaft: voller Staunen, Zärtlichkeit, aber auch mit dem Wissen um die Vergänglichkeit dieser Nähe. Es ist ein Gedicht über das Sehen – und das Loslassen. Und vielleicht auch über das Vertrauen, dass das Kind seinen Weg finden wird, selbst wenn das Fenster einmal zerbricht.

    Es zeigt m.E. den Zwiespalt zwischen dem Sehnen nach dauerhafter enger Verbindung – und das Wissen um das Akzeptieren ihrer Grenzen.

    Gefällt mir sehr.

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    1. Eine tolle Interpretation. Tatsächlich war es ein Moment mit Kind, der mich inspiriert hat. Ich bin kurz zurückgetreten und mir ist aufgefallen, wieviel Glück ich habe und wie oft ich nicht sehe, dass ich soviel Glück habe.

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