
Das ist kein wissenschaftlicher Text, sondern eine Gedankenkritzelei. Jeden Freitag schreibe ich über etwas, das mir auf dem Herzen liegt. Wenn ich etwas wissenschatftlicher werde, bemühe ich mich keine Falschinformationen auf den Weg zu bringen. Wenn das doch passiert, lasst einen Kommentar da. Ebenso, wenn ihr Lust zu diskutieren habt oder wenn ihr eine virtuelle Umarmung braucht. Die gibt es hier gratis.
Momente vs Smartphone – Follow up
Ich schlachte meinen Urlaub kreativ ganz schön aus, aber hier geht es ja um Themen, die mich bewegen und mein Sommerurlaub war toll und wirkt noch nach. Ich hatte vor dem Urlaub einen Apell (an mich selbst am meisten) geschrieben, Momente zu genießen und nicht nur zu fotografieren.
Ist mir das gelungen?
Ich würde sagen zu 80% und gleichzeitig habe ich einen lustigen Effekt bemerkt: Wenn ich mit Familie zusammen war und ganz vertieft in den Moment, habe ich das Fotografieren ganz vergessen. Wenn ich unterwegs war, habe ich eher mal zum Smartphone gegriffen, um ein Bild zu machen. Beispielsweise habe ich einige Fotos vom Strand gemacht und da teilweise sogar den Moment aus den Augen verloren, beim Lego-Zusammenbau bei den Schwiegereltern mit Kind habe ich das total vergessen, obwohl ich dem, der uns das Lego geschenkt hat, Fotos schicken wollte. Ups. Ich habe auch Fotos im Restaurant vom Essen gemacht (ukrainisch: Yummy) aber sowas wie vom Abendbrottisch (auch da wollte ich ursprünglich ein Foto machen wegen dem kredenzten Fisch) nicht.
Jetzt wäre das Argument, dass es keine besonderen Momente sind vielleicht valide, aber irgendwie auch nicht. Es gab durchaus Besonderes bei der Familie, aber es war irgrendwie eingebettet ein Zuhausegefühl. Ich war eingekuschelt in den Moment, das Smartphone lag irgendwo und ich habe schlichtweg nicht daran gedacht. Vielleicht ist es auch ein Effekt, dass man sich in ungewohnten Situationen hinter dem Smartphone versteckt. Man ist Tourist, schafft erst mal Abstand zwischen sich und dem Neuen. Zumindest habe ich das Gefühl, dass ich das ab und zu mache. Klar, will ich auch Momente festhalten, aber es ist schon auffällig, in welchen Momenten ich eher daran denke und in welchen weniger. Smartphones distanzieren uns von der Welt. Ist jetzt auch nichts Neues, aber sicherlich ist es nie verkehrt, sich das ins Gedächtnis zu rufen.

Man muss nicht jeden „Scheiß“ fotografieren aber Bilder sind auch Erinnerungen.
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