
Der Dienstag ist für mich Gedichtetag. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.
es schmilzt
erst gelb. langsam gleitet ein streusel die
schale hinunter. dann rot, blau, mehr gelb.
ein regenbogen projiziert auf glas. in der
eispfütze lösen sie sich auf. werden erst
farblos, dann flockig, dann teil des ganzen.
eine suppe aus vanilleeis, schokoeis mit
schokopfützchen, die mal splitter waren,
aus flüssiger sahne, weichgewordener
waffel und dem farbschatten der streusel.
ein paar tränen mischen sich dazu. von
dem kind, dem die sonne das eis gestohlen
hat. ob unsere erde auch bald so aussieht?
ob das kind dann noch genug tränen hat,
die geschmolzene erde zu beweinen?
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Manchmal spiegeln die „kleinen“ Dinge des Lebens die großen Geschehnisse wider und werfen existentielle Fragen auf. Einen schönen Bogen hast Du da gezeichnet, der darüber hinaus sehr nachdenklich macht. Chapeau!
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Mir passiert das sehr oft sogar. 😅 Danke.
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Abgesehen vom sehr aktuellen Kontext (traurig) bekenne ich hier und jetzt, dass ich geschmolzenes Eis unfassbar eklig finde. Niemals könnte ich das essen… schon seltsam: Gefroren: Oh ja, bitte! Geschmolzen: Never ever, danke sehr.
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Ich mag das auch nicht. 😅 Mein Sohn macht dann immer Milch in die Schüssel und macht einen Shake draus.
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Urghs… och, naja… 😊
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