Morgens mit Kleinkind | Gedankenkritzelei

Das ist kein wissenschaftlicher Text, sondern eine Gedankenkritzelei. Jeden Freitag schreibe ich über etwas, das mir auf dem Herzen liegt. Wenn ich etwas wissenschatftlicher werde, bemühe ich mich keine Falschinformationen auf den Weg zu bringen. Wenn das doch passiert, lasst einen Kommentar da. Ebenso, wenn ihr Lust zu diskutieren habt oder wenn ihr eine virtuelle Umarmung braucht. Die gibt es hier gratis.

Morgens mit Kleinkind

Mein Sohn kommt jede Nacht zu uns ins Bett und wir finden das toll. Muss dazu gesagt werden, weil Leute mir immer wieder in beruhigendem Ton erzählen, dass das sicher bald aufhört und nicht verstehen, dass ich da jetzt schon drüber traurig bin, wenn es aufhört. Mein Sohn schläft gut und wir schlafen auch gut. Und ich liebe es morgens neben ihm aufzuwachen, denn oft erzählt er von seinen verrückten Träumen oder sagt/fragt nach irgendwelchen Sachen, die ihn beschäftigen.

Hier die Top 5-Fragen/Sätze am Morgen:

„Nehmen wir xy mit?“

Seit wir ihm erzählt haben, dass wir ein Haus suchen und umziehen wollen, fragt er ständig, was wir alles mitnehmen, bevorzugt stellt er die Frage direkt nach dem Aufwachen. Es folgt dann eine lange Diskussion und wir gehen alle Gegenstände durch, die ihm so einfallen. Es kamen auch so lustige Fragen wir, ob wir die Ecken mitnehmen, weil da die Geister wohnen und ob wir die Monster von unterm Bett mitnehmen. Vor denen hat er aber keine Angst, die fliegen immer mit ihm in seinen selbstgebauten Raketen.

„Haben die nicht Angst, dass der Esel das Baby beißt?“

Hat einen langen Moment gedauert, bis ich verstanden habe, was er von mir will. Und zwar haben sie den Tag davor im Kindergarten die Krippe aufgebaut und Jesus liegt ja in der Futterkrippe vom Esel. Mein Sohn hat sich gefragt, ob der Esel das Kind nicht unabsichtlich beißt, wenn er sein Heu isst.

„Warum ist der Enkel da?“

Das war einen Tag später und ich war schneller im Denkprozess als den Tag davor. Er meinte nicht Enkel sondern Engel, aber da er das Wort vorher noch nie gehört hatte, hat er es sich falsch gemerkt. Er wollte dann genau wissen, warum der die besucht und ob der denen mit dem Baby hilft. Er sagt auch nie Jesus, sondern nur Baby.

„Ich will auch eine Mama werden“

Da musste ich erstmal lange überlegen. Ich habe ihm dann erklärt, dass meist nur Frauen Mama werden, er aber Papa werden kann. Fand er nicht gut, weil ich ihn in den Kindergarten bringe und ihn nachts hole. Ich habe dann versucht zu erklären, dass nur wir das so machen, weil es für uns so passt (Kindergarten liegt auf meinen Arbeitsweg und ich muss nachts eh aufs Klo), aber er kann das als Papa anders machen.

„Als Papa brauche ich aber ein größeres Bett.“

Das war der nächste Morgen. Was er mir damit mitteilen wollte ist, dass wenn er Papa ist, dass er dann auch will, dass sein Kind bei ihm schläft und sein jetziges Bett ist dafür zu klein. Ich habe ihn dann versucht zu überzeugen, dass er erst, wenn er erwachsen ist ein Kind haben sollte, aber das hat er noch nicht so erfasst. Ich habe dann gefragt, ob er dann als nächstes statt dem versprochenen Hochbett mit Rutsche lieber ein breites Bett weil, aber das wollte er dann auch nicht.