Halloweenabend mit Überraschungen | abc.etüden

Dies ist ein Text zu den abc.etüden von Christiane. Ziel ist es 3 Worte in 300 Zeichen unterzubringen. Die Schreibeinladung für die Wochen 41-44 beinhaltet die Worte „Grenzerfahrung, mutig, abhaken“.

Oktober ohne Halloween-Geschichte geht nicht, aber keine Angst, die Geschichte ist nicht gruselig.

Halloweenabend mit Überraschungen

„Und was ist das?“, fragte Inga.

„Gehirnmasse“, antwortete Georg.

„Was ist es wirklich?“ Inga klang genervt.

„Vanillepudding mit rosa Lebensmittelfarbe und die Stückchen sind Chiasamen, damit es schleimiger ist“, antwortete Georg.

„Das sieht eklig aus.“

„Danke.“ Georg schmunzelte. „Für die weniger hartgesottenen Seelen gibt es Schokoladenpudding.“

„Dann nehme ich lieber den,“ sagte Inga und machte sich eine Kelle voll in ihre Schüssel. „Igitt. Will ich wissen, was das für Stückchen sind?“

„Innereien von Mordopfern, die in Schokopuddingherstellungsmaschine gefallen sind aka Drachenfrucht.“

Inga rollte mit den Augen. „Was erwartet mich im Obstsalat?“

„Sieh selbst nach,“ sagte Georg und reichte ihr eine frische Kelle.

Inga zögerte kurz, dann nahm sie sich von dem normalaussehen Obstsalat. Ein Auge starrte sie aus der Kelle an. „Die von Trolli?“

„Ja, ein bisschen eingefärbt durch Granatapfel,“ erklärte Georg stolz.

„Und aus was ist der Finger?“

„Was für ein Finger?“ Georg sah ungläubig auf Ingas Teller. Dort lag tatsächlich ein erstaunlich echt aussehender Finger. Er fischte ihn mit einem Löffel aus Ingas Schüssel. „Den habe ich nicht da reingemacht.“

„Hör schon auf. Ich verbiege mich jetzt nicht unbedingt, um mit dir Halloween zu feiern, aber du weißt wie ungerne ich veralbert werde. Was ist das? Würstchen?“ Inga sah Georg genervt an, der immer noch auf den Finger starrte.

„Wirklich…“ Georg stotterte. „Ich also habe den da nicht. Ich habe so Fertigobstsalat gekauft und dann die Augen und Granatapfelkerne reingemacht. Ich habe da keine Finger reingemacht.“

„Echt jetzt. Veraschen kann ich mich alleine. Ich gehe nach Hause.“ Inga stellte die Schüssel laut auf den Küchentresen, schnappte sich ihre Handtasche und verließ die Küche. Georg starrte weiter auf den Finger. Erst als er leises Kichern von Draußen hörte, fing er sich.

„Wann?“ fragte er.

„Als du vorhin auf Klo warst.“