Was ist eigentlich dieses „Frau“? | Gedankenkritzelei

Das ist kein wissenschaftlicher Text, sondern eine Gedankenkritzelei. Jeden Donnerstag schreibe ich über etwas, das mir auf dem Herzen liegt. Wenn ich etwas wissenschatftlicher werde, bemühe ich mich keine Falschinformationen auf den Weg zu bringen. Wenn das doch passiert, lasst einen Kommentar da. Ebenso, wenn ihr Lust zu diskutieren habt oder wenn ihr eine virtuelle Umarmung braucht. Die gibt es hier gratis.

Was ist eigentlich dieses „Frau“?

Gerade gibt es eine riesige Diskussion über die Boxerin Imane Khelif. Ihr wird „vorgeworfen“ ein Mann oder eine Transperson zu sein, dabei spielen Fehl- und Falschinformationen eine Rolle, aber das interessiert mich weniger und könnt ihr bei der fantastischen Seite Volksverpetzer (*KLICK*) nachlesen. Mich interessiert etwas Anderes: Was ist eigentlich dieses „Frau“ und warum wollen das so viele schützen?

Der Angriff auf die Boxerin Imane Khelif wird oft damit begründet, dass Frauen geschützt werden sollen oder dass es nicht fair ist, wenn jemand mit genetischen Vorteilen im Sport antritt. Letzteres ist umformuliert, aber trifft die Sache eigentlich auf den Punkt. Sport hat eben nicht nur mit Können zu tun, sondern auch mit dem genetischen Jackpot. Lange Beine heißt schneller Laufen, hohe Körpergröße heißt besser im Basketball. Für mich ist die sportliche Fairness ein vorgeschobener Grund, ebenso der Schutz von Frauen, denn der wird in letzter Zeit zu oft genutzt, um andere Agenda durchzubringen. Die ganze Diskussion um Transpersonen gehört dazu.

Aber was ist denn eigentlich eine Frau? Machen uns die Geschlechtsorgane zur Frau, die Gene, das Verhalten, das Aussehen? Wenn man der aktuellen Diskussion um Imane Khelif folgt, hört man oft das Argument „Aber man sieht doch, dass das ein Mann ist.“ Also sind alle maskulinen Frauen Männer? Spannenderweise passierte das schon vielen Sportlerinnen, dass sie sich plötzlich dem Vorwurf konfrontiert sahen, dass sie Männer seine, zB Serena Williams. Oder sind es die Gene? Es gibt Frauen mit weiblichen Geschlechtsorganen aber XY-Chromosomen. Die Natur schert sich nicht darum, dass wir unbedingt eine Welt wollen, in der die Zweigeschlechtlichkeit bestand hat. Und das ist für mich der wahre Grund für die jüngsten Diskussionen: Weil es einfacher ist in einer komplexen Welt. Wir brauchen diese Zweigeschlechtlichkeit, so können wir Menschen einfach zuweisen. Das ist eine Frau. Das ist ein Mann. Mit allem, was das bedeutet, von zugeschriebenen Farben, Filmpräferenzen und Kleidungsstücken. Alles was daraus fällt, macht die Welt komplizierter und das macht Angst. Es geht nicht um den Schutz von Frauen, sondern um den Schutz der Einfachheit, der wundervoll schwarz-weißen Welt.

13 Kommentare zu „Was ist eigentlich dieses „Frau“? | Gedankenkritzelei

  1. Kennst du das hier?
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Tradwife
    Neulich bin ich aufgefordert worden, eine Petition gegen Transfrauen bei Olympia zu unterschreiben. Ich fand schon den Aufruf reines Clickbait. Habe dann einen aktuellen Artikel zum Stand dagegengepostet und komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus. Das zeigt für mich alles in die kackblaue Richtung, und das gefällt mir gar nicht … 😔
    Nachmittagskaffeegrüße 🌥️🌳🦋🌻☕

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  2. Wahrhaftig ein schwieriges Thema, aber im Sport finde ich das sonnenklar. Ein Mensch mit einem X und einem Y-Chromosom, ob Mann, Trans-Frau oder sonstwie genannt ist einem Menschen mit 2 X-Chromosomen, Frau oder sonstwie genannt aufgrund seines Hormonsystems muskelmäßig überlegen. Wenn nun die XY_Leute gegen die XX-Leute antreten in einer Sportart, in der es auf Muskelmasse ankommt (in welcher Sportart ist das nicht der Fall) so sind die XY_Leute von ihren biologischen Voraussetzungen her im Vorteil und es wäre ein ungleicher Wettkampf, krass gesagt müssten die XX-Leute erst gar nicht antreten.
    Inwiefern hat das etwas mit den sogenannten „Kackblauen“ zu tun ?

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  3. Mir geht es nicht um diesen Fall, von dem ich kaum etwas weiß, sondern um das allgemeine Thema: sollen Trans-Frauen zu sportlichen Wettbewerben gegen Frauen antreten können. Es mag ja sein, dass es Personen gibt, die zwar XY sind, bei denen aber die Testosteronproduktion aus irgendwelchen Gründen nicht funktioniert. Das werden aber in etwa, o,o …. % der Menschheit sein und es wäre doch wohl nicht gerecht, die Regelungen für diese geringe Anzahl an Personen zu machen, von denen ja auch noch nur eine geringe Anzahl Sportler sind. Ich bin auch für eine bunte, vielfältige Welt, aber der Leistungssport findet nun einmal in Gruppen von Männern und Frauen statt und da sollte es doch für alle Beteiligten faire Bedingungen geben nicht nur für eine Person, die ein spezieller Fall sein mag.
    Du sagst die sportliche Fairness wäre ein vorgeschobener Grund für andere Agenden? Für welche?

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      1. Ja, danke, konnte ich lesen. Die Einführung einer eigenen Kategorie halte ich für eine gute Idee um diese verfahrene Situation zu lösen. Ich frage mich immer, warum es denn keine Trans-Männer gibt, die bei den Männern antreten wollen. Daran sieht man überdeutlich, dass es um Ideologie geht, die biologische Tatsachen einfach ignoriert.

        Diese Imame kann einem natürlich persönlich leid tun. Das ist aber keine Basis für eine Regelung, die den anderen Teilnehmerinnen des Wettbewerbs auch gerecht wird. Sind das keine starken Frauen?

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      2. Gibt Transmänner im Sport, zB Skateboarding.

        Das Ding ist, dass bei Imane niemand weiß, was da los ist. Sie ist angeblich durch einen „Sex Test“ gefallen nachdem sie eine Russin besiegt hat…der Test wurde von der von einem russischen Milliardär geführten Boxliga durchgeführt. Gut möglich ist sie einfach nur eine männlicher aussehende Frau, deren Leben gerade zerstört wird.

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  4. Sehr erhellend finde ich diesen Faktencheck leider nicht. Zunächst erfahren wir, dass Imane Khelif als Mädchen aufgewachsen ist. Als Beweis dafür sieht man ein paar Fotos auf denen ein kleines Mädchen zu sehen ist. Erinnert mich ein bisschen an Erika (Eric) Schinegger, der bei seiner Geburt anatomisch , genetisch und hormonell ein Mann war, aber einen im Körper verbliebenen Hoden hatte und daher zu Unrecht als Mädchen eingestuft wurde. Er wurde eine Sensationschiläuferin, gewann alles, sah als Frau zwar wenig überzeugend aus, aber das Sportkomitee wollte ja eine erfolgreiche Läuferin und keinen glücklichen Menschen.

    Im Faktencheck heißt es dann vage, dass das IOC mitgeteilt hätte, dass alle Teilnehmer Frauen seien. Einmal ganz abgesehen davon, dass Präsidenten und viele Mitglieder des IOC sicher üppige Anlässe zu Faktenchecks bieten, ist das doch eine sehr vage Aussage. Im verlinkten Artikel steht, dass Frauen eben einen hohen Testosteronspiegel haben können. Imane Khelif wurde ja aus diesem Grund vom IBA von der Weltmeisterschaft ausgeschlossen.
    Es folgen Ausführungen darüber, dass es auch Frauen mit einem Y-Chromosom gibt, ob das aber auf Imane Khelif zutrifft oder nicht, erfährt man nicht. Es wird nur gesagt, dass der IOC informiert ist.
    Im übrigen meint der Faktenscheck, dass eine Debatte über eventuelle biologisch bedingte Vorteile von Imane Khelif durchaus zu diskutieren wären. Nicht diskutiert werden sollte aber das Thema „Transfrauen“.

    Im verlinkten Artikel wird berichtet, dass sich Meloni und andere Mitglieder ihrer Regierung über die Niederlage der italienischen Boxerin gegen Imane Khelif empören. Ob dies nun an der faschistischen Orientierung der italienischen Regierung liegt oder daran, dass die Verliererin bei diesem Kampf eben eine italienische Boxerin ist, sei dahingestellt.

    Also insgesamt finde ich, dass man in diesem Faktencheck einiges über mögliche genetische Besonderheiten aber rein gar nichts über Imane Khelif erfährt, außer, dass sie einen zu hohen Testosteronspiegel hat.

    Ja, wie gesagt, ich finde diesen Faktencheck weder für diesen speziellen Fall noch für das Thema allgemein erhellend

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    1. Aber darum geht es mir. Wir wissen nichts über Imane, nur über ihre sportliche Leistung. Bisher konnte sie nicht gewinnen und wurde von einer Reihe anderer Frauen besiegt. Gegen die Italienerin gewann sie, nachdem diese nach 40 Sekunde dummerweise ihre Deckung hat sinken lassen.
      Was wir auch wissen, ist, dass das olympische Komitee sie zugelassen hat und das ist deren Aufgabe.Olympia ist kein Volksentscheid.
      Btw wurde sie gar nicht wegen Testosteron ausgeschlossen bei der Wm. Gab ein neues Statement, dh wir wissen 0.
      Und es geht uns auch 0 an. Die arme junge Frau soll sich gerade vor allen nackig machen und wird online massiv von einem Lynchmob beleidigt. Ich hoffe, ihr geht es gut.

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