Wie man in den Wald ruft | Gedankenkritzelei

Das ist kein wissenschaftlicher Artikel, sondern eine Gedankenkritzelei. Es gibt selten Quellen und nirgendwo den Anspruch auf Richtigkeit. Ich bemühe mich aber, keine Falschinformationen auf den Weg zu bringen. Wenn das doch passiert, lasst einen Kommentar da. Ebenso, wenn ihr Lust zu diskutieren habt oder wenn ihr eine virtuelle Umarmung braucht. Die gibt es hier gratis.

Wie man in den Wald ruft

Es gibt den Spruch „Wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus“. Der Spruch hat viel Wahres. Wenn ich Menschen freundliche begegne, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie mir auch freundlich begegnen. Dasselbe gilt dafür, wenn ich anmotze. Nicht nur strahlt es auf andere aus, wenn man ihnen positiv begegnet, sondern auch auf einen selbst. Lächeln macht fröhlich – zumindest ein bisschen.

Dieses Prinzip kann man auch auf das Internet übertragen. Ich glaube, viele Missverständnisse entstehen dadurch, dass man Aussagen im Internet negativ begegnet bzw. sie negativ liest. Also warum nicht das Beste reinlesen, was die Aussage hergibt? Warum nicht annehmen, dass die Person, die die Aussage getätigt hat, nichts Schlechtes dabei gemeint hat?

Wie oft passiert es insbesondere bei Twitter, dass jemand etwas schreibt, das vollkommen falsch verstanden wird und die Person sich dann in einem Rechtfertigungsstrudel befindet. Und am Ende sagt jemand, so etwas in der Art wie „dann hättest du dich eben klarer ausdrücken müssen“.

Klar, gibt es auch eindeutige Aussagen, wie Beleidigungen, Rassismus und Sexismus, der sich eindeutig identifizieren lässt und manchmal gibt es Menschen, an deren Internet-Historie man erkennt, wie sie es meinen. Aber selbst in dem letzten Fall, würde ich den Menschen eine Chance geben. Vielleicht meint diese Person es genau diesmal positiv.

Warum also nicht einmal wohlwollend das Internet betreten und annehmen, dass die anderen genauso wohlwollend urteilen, wie man selbst?

12 Kommentare zu „Wie man in den Wald ruft | Gedankenkritzelei

  1. ….die Person, die die Aussage getätigt hat, nichts Schlechtes dabei gemeint hat…

    Deswegen beteilige ich mich im Internet nicht an politischen Diskussionen etc.. Da wird gerne immer etwas falsch verstanden oder einem sonst etwas angedichtet. Ebenso gerne wird einem das Wort im Munde umgedreht.

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      1. Doch, dass passiert auch mit voller Absicht. Hab das oft genug mitbekommen. Deswegen halte ich mich bei vielen Diskussionen im Internet heraus.
        Das schlägt sofort ins Persönliche um, wenn der Gegner keine Argumente (mehr) hat.

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      2. Ich habe einfach das Gefühl, dass das viel mit Selbstschutz zu tun hat. Vor allem bei Diskussionen die die Selbstzuschreibung angreifen. Ich diskutiere viel über Twitter, und manchmal breche ich einfach ab, weil ich merke, das wird auf der anderen Seite persönlich und Menschen können dann nicht mehr klar denken.

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  2. Das größte Problem ist wohl, dass fast alles durch die schwarz-weiß Brille gesehen wird. Dafür, dagegen. Es findet keine Diskussionen mehr statt. Der Kontext wird instrumentalisiert und freigeben für die noch zwei existierenden Lager., die da heißen, meine Meinung, nicht meine Meinung. Dazwischen gibt es nicht mehr.

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  3. Als Nichtstuer („passive“ Altersteilzeit) habe ich mal Zeit für eine längere Antwort. Mir fiel nämljch eine Fabel ein, die ich vor langer Zeit irgendwo las:

    Ein Wandersmann kam an ein Stadttor und begehrte Einlass für eine gewisse Zeit: „Wie sind denn die Leute hier so?“
    „Wie waren sie denn, wo du herkommst?“, fragte der Wächter.
    „Super dort. Nett, zuvorkommend, höflich. Eine tolle Gemeinschaft war das.“
    „Dann herein. Hier wirst du dasselbe vorfinden.“
    —-
    Später kam ein weiterer Wandersmann: „Wie sind denn die Leute hier so?“
    „Wie waren sie denn, wo du herkommst?, fragte der Wächter.
    „Grauslich. Nur arrogante, verblödete, unhöfliche Typen waren dort.“
    „Tja“, sagte der Wächter. „Ich fürchte, hier wird es genauso sein.“

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    1. Tolle Fabel. Da ist sehr viel Wahres dran. Auch wenn es im Realen etwas weniger schwarz/weiß ist. Ich bin eher Typ 1, aber bei einigen Menschen dann doch Typ 2 basierend auf Erfahrung und dank Schubladendenken. 🙃

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