Dies ist ein Text zu den abc.etüden von Christiane. Ziel ist es 3 Worte in 300 Zeichen unterzubringen. Die Schreibeinladung für die Wochen 6-9 beinhaltet die Worte „Schnitt, rot, beherrschen“, gesponsert von Myriade.
Die Schneiderin
Vor der Schneiderin sitzt eine junge Frau, die von Verzweiflung beherrscht wird. Tränen, die kein Taschentuch stoppen kann, rennen ihr in Strömen die Wange runter. Die Schneiderin stellt eine heiße Tasse Zitronentee auf das kleine Tischchen, dass zwischen ihren beiden Sesseln steht. Eigentlich ist es für sowas wie Nüsse beim abendlichen Lesen gedacht, aber tagsüber, ist es da, um ihren Besuchern etwas zu tun zu geben. Manchmal tut es gut, etwas in der Hand zu haben, dass man hinstellen und dann wiederaufnehmen kann. Ab und an serviert die Schneiderin auch Plätzchen, aber bei dem Anliegen der jungen Frau hilft kein Zucker.
Die Schneiderin wartet, bis die junge Frau ihre Geschichte erzählt hat. Manchmal sieht sie Erinnerungen hinter dem Vorhang aus Tränen hervorblitzen – eine Schublade voller ungenutzter Babykleidung, kalte inhumane Räume voller schlechter Nachrichten und Streit, der von Verzweiflung getragen wird. Als die junge Frau fertig mit ihrer Erzählung ist, sammelt die Schneiderin die Erinnerungen ein und stapelt sie vorsichtig in ihrem Nähkästchen.
Sie sagt der jungen Frau, sie soll am nächsten Tag wiederkommen, dann macht sie sich ans Werk. Zuerst fertigt sie aus dem Inhalt des Nähkästchens Garn, dann nimmt sie sich Stoff, der in ihrem Schneiderraum verstreut herumliegt. Leichter Stoff in Beige mit ein paar Steifen gelb und ein rotes Band. Einen Schnitt braucht sie nicht, das Kleidungstück wird seine Form selbst bestimmen.
Sie schneidert die ganze Nacht und als die junge Frau am nächsten Tag vorbekommt, reicht sie ihr ein leichtes Sommerkleid. Die junge Frau will es sofort anziehen. Mit hoffnungsvollen Augen betrachtet sie sich im Spiegel, dann bezahlt sie die Schneiderin und verlässt den Laden. Ein Windhauch streift den Stoff und lässt das Kleid im Wind flattern. Man hört Kinderlachen.
Katha kritzelt by Katharina Kanzan 
Wunderschön♥️
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Danke. 😇
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Schön – o ein Kleid möchte ich auch!
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Wer weiß, vielleicht würde bei dir ja ein Schal herauskommen oder ein schöner Pullover. ☺️
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Oder ein Jacke – ich würd mich überraschen lassen.
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Das ist eine wirklich schöne Idee, und auch, dass das Kleidungsstück sich selbst bestimmt, mag ich sehr – denn so ist es ja auch, Erinnerungen nehmen ihre eigene Form an …
Katha, dein Ping ist nicht durchgekommen, ich weiß nicht, woran es liegt – könntest du bitte noch einen Kommentar mit dem Link hinterlassen? 😉
Abendgrüße mit Sturm 🌬️☁️🍵🍪
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Genau dasvwar meine Idee. 😇 Danke.
Ich habe nochmal neu eingefügt, jetzt sollte es klappen. Irgendwie war da ein Fehler drinnen.
Abendgrüße mit Regen zurück. 😇
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Neee, hier ist nichts. Fraggle hat heute auch das Problem, dass der Ping nicht ankommt.
Hast du was an deinen Einstellungen geändert?
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Nö, ich sehe auch nicht, woran es liegen könnte. Vielleicht wieder Serverprobleme wegen Jetpack. Ich pack dir den Link in die Kommentare. 😅
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Die Erinnerungen durch den Fleischwolf drehen, Garn daraus spinnen und zack hat man ein Kleidungsstück, welches sich selbst neu erfindet für den gleichen „Träger“. Und der fühlt sich wohl damit.
Eine schöne versteckte Erfahrung/Regieanweisung: die Vergangenheit war nicht umsonst und ist der Schlüssel für die Zukunft.
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Sehr krass ausgedrückt, aber ja. 😅 Danke.
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Eine Schneiderin mit den heilenden Fähigkeiten, aus all dem zerschlissenen bereits Geschehenen einen tragbaren Entwurf für die Zukunft zu formen lese ich da heraus, obwohl alles Erzählte nur Andeutung ist, und vielleicht sich jemand auch anderes vorstellen mag.
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Ein Kleidungsstück ist eben nur das. Darauf, wie es angezogen wird, hat die Scheiderin keinen Einfluss. 😇 Danke.
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Eine zauberhafte Geschichte, die ich gerade wie einen Film vor mir gesehen habe.
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Freut mich, dass sie dir gefällt. 😇❤️
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