weil mein herz ein strand ist | Der Dienstag dichtet

Da ich kaum Gedichte geschrieben habe, erkläre ich den Dienstag zum Gedichtetag und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt. Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben. Die Liste der bisherigen Dienstagdichter findet ihr am Ende.

Organisatorisches: Wir haben 2 neue Dienstagsdichterinnen. Am Ende der Liste findet ihr ihre Links.

Eines der schlimmsten Gefühle meines Lebens habe ich letzte Woche erfahren müssen: die Angst ums Kind. Mittlerweile ist alles gut und wird stetig besser, aber dieses Gefühl bleibt dumpf zurück.

weil mein herz ein strand ist

weil mein herz ein strand ist. winzige
und riesige wellen rollen, schlagen.
schaumig, sandig. über mich. körnchen
um körnchen verschwinden der sand.
halt. muscheln kommen und gehen. ich
habe keine hände, mit denen ich halten
könnte. keine stimme, mit der ich rufen
könnte. stunde um stunde. minutenlang.
sekunden. schnell. werde ich kleiner. mein
mund voller palmen, ersticke ich an der zeit.

Lest auch bei:
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Berlin Autor
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
Emma Escamila
Wortverdreher
Lebensbetrunken
Vienna BliaBlaBlub
Heidimarias kleine Welt
Traumspruch
Red Skies over Paradise
Your mind is your only limit
Dein Poet
Geschichte/n mit Gott

21 Kommentare zu „weil mein herz ein strand ist | Der Dienstag dichtet

  1. Ich möchte gar nicht wissen, wie so ein Gefühl lebend ist. Geträumt war es schon traumatisierend; den Verlust eines Kindes geträumt, nein, nicht geträumt, im Traum er- und durchlebt, verbunden mit Schuldgefühlen. Dieser Traum ist nun fast zwanzig Jahre alt – er verfolgt mich immer noch. Möge es ein Traum bleiben. Liebe Grüße, Bernd

    Gefällt 1 Person

      1. Solche Träume sind ein Indiz für die These, dass wir alle Gefühle, die es gibt, bereits in uns haben. Ich bin auch etwas dankbar, diese Gefühle betrachten zu können. Was man bereits kennt, erschreckt einen weniger, wenn es einem leibhaftig gegenübertritt.

        Gefällt 1 Person

  2. Wer einmal den unheimlichen Sog des Wassers bei dem Umschlagen von Flut auf Ebbe erlebt hat, kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen. Da bleiben einem symbolisch alle Träume im Halse stecken.
    Und wenn es dann um das Leben des gerade erst geboren Kindes geht: mein Gott, ich hätte nicht in Deiner Haut stecken mögen.
    Großes Danke für das Teilen dieses besonders emotionalen Geschehens.

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s