@x | Der Dienstag dichtet

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Da ich kaum Gedichte schreibe, habe ich den Dienstag zum Gedichte-Tag erklärt und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben.
Mit von der Partie sind bisher

Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens
Findevogel
Wortverzauberte
Berlin Autor
Lyrikfeder
Nachtwandlerin
Lindas x Stories
La parole a été donnée à l’homme
Gedankenweberei
Myna Kaltschnee
Wortverdreher
Lebensbetrunken

@x

ich bin ein x und du ein z. unter
diesem blauen bytehimmel. zählen
herzen mehr als sprechblasen. ich
rede in den äther. du bist ein g und
ich ein b. vielleicht bist du auch ein
p. ich rufe dir zu, aber du liest nur.
meine zahlen. fallen und steigen wie
ebbe und flut. der mond hat damit
nichts zu tun. die erde auch nicht.
die tiden schwappen in unsere
wassergläser. wenn ich das licht
ausschalten sehen wir nicht mal
unterschiede. warum also sammle
ich herzen und keine wahre liebe.

22 Kommentare zu „@x | Der Dienstag dichtet

  1. Weil die Byteherzen so verlockend sind… und zumindest in meinem Leben die realen Menschen kaum interessiert sind an dem was ich im Bytehimmel so tue. Und weil der Bytehimmel SO schöne Sternschnuppen haben kann. Jetzt nur noch die Frage: Richtig interpretiert?? 🙂

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    1. Bei Gedichten gibt es kein falsch. 😉 Aber ja du hast erfasst, worum es geht. Ich denke, die meisten sind auch nicht so gefährdet, aber ich habe schon das Gefühl, dass einige viel zu oft und leidenschaftlich unterm Bytehimmel leben.

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      1. Ich finde, dass sich das Gedicht so liest, wie die Suche nach dem (kurzen) Moment des Berühmtseins. Egal wie abgefreakt die Idee, kurz mal bei TikTok gehypt werden, und man fühlt sich wie die Beatles vor 50 Jahren 🙂 Dass dir dieser Hype dann später mal unangenehm auf die Füsse fallen kann, wenn dich der Personalchef vorher mal googlet ist ein anderes Thema 🙂

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    1. Kommt drauf an, wie exzessiv man es betreibt. Wie oft sieht man Leute nebeneinander sitzen und auf ihre Smartphones starren? Andererseits, wer 20 Tweets pro Tag raushaut, kann das wohl als Hobby bezeichnen. 🤔

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  2. „Wenn ich das Licht ausschalte, sehen wir nicht mal Unterschiede“ – das gefällt mir. Und dann kommen gleich zwei Gedanken: Zum einen der, dass wir gleich sind – einfach nur als Mensch. Zum anderen der, dass die Unterschiede faszinieren dürfen und dennoch nicht trennen müssten.
    Danke dir.
    Grüße
    Judith

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      1. Danke dir, Katharina.
        menschen aus dem Internet kann man nur zur Hälfte erfassen – manchmal auch welche von denen, die mir in echt begegnen – oder eben besser nicht begegnen.
        Liebe Grüße
        Judith

        Gefällt 1 Person

  3. X und u, g und b oder vielleicht p: sind wir wahllose Buchstaben? Und das soll der Bytehimmel sein, wenn uns keiner mehr zuhört? Degenerieren wir zu Zahlenkolonnen und fallen und steigen wir mit den Likes, die wir anhäufen? Der Mond hält sich da raus, und die Erde auch, ein Auf und Ab nur in den Wasserstandsmeldern. Trotz vieler (Instagram-)Herzchen bleiben wir konturlos, ohne die Bindung der Liebe.
    Aber kleine Streicheleinheiten wie diese sind doch auch gut für die Seele, und gut für eine Überbrückung, oder?

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    1. Interessante Gedanken. Ich denke zur Überbrückung kann man auch unterm Bytehimmel leben, aber es gibt viele, die dadurch die normale Welt vergessen. Aber wahrscheinlich ist das mittlerweile eine Frage der Perspektive.

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  4. Wenn es um die eigenen Gefühle geht, kann einem schon mal ein X für ein U vorgemacht werden. Vielleicht gibt es ja einen besonderen Hauptpreis, wenn das Heft mit den Herzen voll ist, denn Liebe kann man ohnehin nicht sammeln.
    Viele Grüße

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  5. Okay, bei diesem Gedicht fühle ich mich ein bisschen ertappt. Vor allem von der Frage am Schluss. Ich bin zwar nicht mehr ganz so verrückt nach Social Media und möglichst vielen Followern oder Herzchen oder Däumchen oder was auch immer, aber manchmal verfalle ich in alte Muster. Dabei verteilen viele Leute Herzchen, ohne einen Beitrag überhaupt richtig zu lesen. Wirklich etwas aussagen, tun diese Herzchen nicht. Und mit Liebe haben sie schon gar nichts zu tun.

    Tolles Gedicht, das mich zum Nachdenken anregt. Danke dafür!

    Schöne Woche!
    Myna

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    1. Das mit den random verteilten Herzchen fällt mir bei Instagram extrem auf. Wenn jm in einer Minute alle meine Bilder liked, hat er sie sich nicht angesehn. Deswegen hinterlasse ich ganz gerne Kommentare. Trotzdem ist und bleibt die Social Media-Welt gefährlich, vor allem für die, die nur noch in ihr leben.
      ☺️ Danke.

      Gefällt 1 Person

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