Erinnerungsgarten | Writing Friday

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Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Die Geschichte ist angelehnt an mein Leben. Den Fingerhut habe ich erfunden, der Rest ist etwas vereinfachter dargestellt. Aber der Garten ist so wie beschrieben, zumindest in meiner Erinnerung.

Thema: Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Marmelade, Fingerhut, Rosenranken, Himmelblau und Oma.

Sabrina liebte die Sommerferien. Zwei Wochen verreiste sie mit ihren Eltern, zwei Wochen unternahm sie etwas mit ihren Freunden und die letzten beiden Wochen waren für ihre Oma reserviert.

Diese wohnte fünf Stunden entfernt von dem Ort, in den Sabrina mit ihren Eltern gezogen war. Sabrina sah ihre Oma nur in den Ferien, an Feiertagen und am Geburtstag. Deshalb war der Sommer ganz speziell für sie. Zwei Wochen lang hatte sie ihre Oma ganz für sich alleine. Sie würden backen, kochen, im Garten arbeiten, ins Schwimmbad gehen, ihren Onkel besuchen und das alte Haus und die Umgebung erforschen.

Besonders den Garten liebte Sabrina. Er war wie ein großer Dschungel voller Abenteuer und Gefahren. Wenn ihre Oma nach dem Mittagessen für ein bis zwei Stunden schlafen ging, machte sich Sabrina auf Erkundungstour.

Sie ging die Stufen der Terrasse hinunter, ließ den alten Schuppen mit den Rosenranken hinter sich und bog bei den Brombeeren ab. Dort hinten war der dunkle Teil des Gartens. Große Hecken und Bäume sorgten für ewigen Schatten. Hier befanden sich der Kompost und der riesige Fingerhut, von dem sich Sabrina fernhalten sollte, weil er giftig war. Manchmal war sie mutig genug ein paar Minuten in den Schatten zu gehen, aber meist mied sie ihn und ging in das kleine Gewächshaus mit den Tomaten in der Mitte des Gartens.

Hier las sie manchmal oder erfand Geschichten. Wenn es zu warm in dem kleinen Gewächshaus war, ging sie um die Terrasse herum zu den Apfel- und Birnenbäumen und legte sich in ihren Schatten. Von hier konnte sie an schönen Tagen das Himmelbau genießen, sehen wie die Wolken zogen oder bei schlechtem Wetter Schutz vor Regen suchen.

Wenn ihre Oma aufwachte, besuchte sie Sabrina im Garten. Oftmals brachte sie Butterkuchen oder den mit Brombeermarmelade mit, den sie gemeinsam verzehrten.

Auch Jahre später, als Sabrinas Oma bereits verstorben war, kam sie in den Garten. Wenn das Leben nicht so wollte wie sie und alles trüb erschien, schloss sie die Augen. Sie lief die Stufen der Terrasse hinunter, bog bei den Brombeeren ab und entschied sich dann, ob sie im Gewächshaus oder unter den Bäumen liegen wollte.

7 Kommentare zu „Erinnerungsgarten | Writing Friday

  1. Hallo Katharina,

    das erinnert mich sofort an den Garten meiner Großeltern. Leider wurde das Haus nach ihrem Tod verkauft, sodass der Garten nur noch in meiner Erinnerung besteht. Eine sehr schöne Geschichte, hat mir gut gefallen.

    Liebste Grüße
    Emma

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  2. Ach schön – das erinnert mich an meine Kindheit – da sind wir in den Sommerferien auch immer in das Dorf meines Vaters und da gab es einen Gemüsegarten. Schweine, Kühe und Küken. Ein Paradies für mich…ich bin mit den Kücken im Schlepptau durch die Gassen gelaufen oder mit den Schafen an der Leine….ach war das schön.

    Gefällt 1 Person

  3. Ja, glückliche Momente einer Kindheit: die Zeit bei Oma und in ihrem Garten. Erinnerungen, die den Tag versüßen. Danke für den Trigger. Liebe Grüße, Bernd

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