
Das ist kein wissenschaftlicher Text, sondern eine Gedankenkritzelei. Jeden Freitag schreibe ich über etwas, das mir auf dem Herzen liegt. Wenn ich etwas wissenschatftlicher werde, bemühe ich mich keine Falschinformationen auf den Weg zu bringen. Wenn das doch passiert, lasst einen Kommentar da. Ebenso, wenn ihr Lust zu diskutieren habt oder wenn ihr eine virtuelle Umarmung braucht. Die gibt es hier gratis.
Wenn es kein Foto davon gibt, ist es nicht passiert
Wir fahren bald in den Urlaub und natürlich gehören Urlaubsfotos auch dazu, gleichzeitig frage ich mich: Tun sie das wirklich?
Verpassen und Archivieren
Ich glaube, was das Fotografieren angeht, liege ich so im mittleren Bereich. Ich will schon Momente aufzeichnen, vergesse es aber auch mal, wenn ich den Augenblick genieße, und ich mache nicht von allem tausend Bilder. Meistens zumindest. Es gab auch schon Erlebnisse, bei denen ich gefühlt dauerhaft die Kamera draufgehalten habe und dann habe ich hinterher oft bereut, dass ich den Moment nicht genossen habe. Gleichzeitig hatte ich hinterher eine Menge Fotos, um mich daran zu erinnern. Es ist schon irgendwie eigenartig, dass man den Moment festhalten will und ihn dadurch dann, wenn man es übertreibt, verpasst.
Overload
Einige Momente kann man auch gar nicht so richtig festhalten, z.B. ein Konzert. Ich kann ein Foto machen, aber das fängt nur verschwommen die Bühne ein und eine Videoaufnahme ist meist auch eher lustig, weil man dann merkt, wie schief man selbst oder anderen neben einem mitsingen. Außerdem: Schaut man sich das Video hinterher echt nochmal an? Eines vielleicht, aber die zwanzig, die man gemacht hat? Bilder von meinem Kind schaue ich mir regelmäßig an, aber der Besuch auf einem Stadtfest eher weniger. Vielleicht muss man die Momente, die man festhalten will einfach sorgsamer auswählen, damit die Momente, die einem wichtig sind, nicht in der Masse untergehen.
Ist Vergessen so schlimm?
Wenn ich kein Foto von dem Essen gemacht habe, dass ich an Tag 2 des Urlaubs gegessen habe, werde ich höchstwahrscheinlich vergessen, was es war, zumindest, wenn es sich nicht um etwas super Außergewöhnliches gehandelt ha, wie gebratene Heuschrecke. Wenn ich mir das Bild dann irgendwann mal ansehe, fällt mir vielleicht der Geschmack wieder ein, aber ist es wirklich so wichtig, sich daran zu erinnern? Vielleicht wäre es in dem Augenblick schöner gewesen, den Geruch des Essens auf sich wirken zu lassen oder einfach mal im Hier und Jetzt zu bleiben. Das Handy aufzunehmen und ein Foto zu machen, reißt mich doch immer aus dem Jetzt heraus.
Worauf ich hinaus will
Eigentlich nur ein Plädoyer an mich selbst, diesen Urlaub bewusster Fotos zu machen und dann das Handy wegzulegen, damit ich die Momente in Echt erlebe und nicht über den Bildschirm meines Handys.









