
Das ist kein wissenschaftlicher Text, sondern eine Gedankenkritzelei. Jeden Freitag schreibe ich über etwas, das mir auf dem Herzen liegt. Wenn ich etwas wissenschatftlicher werde, bemühe ich mich keine Falschinformationen auf den Weg zu bringen. Wenn das doch passiert, lasst einen Kommentar da. Ebenso, wenn ihr Lust zu diskutieren habt oder wenn ihr eine virtuelle Umarmung braucht. Die gibt es hier gratis.
Ein Appell an Kinderbuchautor*innen
Ich habe auf X mal wieder in ein Wespennest gestochen, mit einem Post über meinen Sohn. Er war frustriert darüber, dass in seinem neuen Büchereibuch, niemand so aussieht, wie seine Freunde, weil dort alle Kinder rosa Hautfarbe hatten. Ihm war das irgendwie wichtig, ohne dass wir je darüber geredet haben und ich habe mich darüber gefreut, dass es ihm wichtig ist. Nun ja, hat auf jeden Fall eine braune Welle losgetreten, deswegen dachte ich, ich rühre mal etwas im Sumpf und weite das Thema aus.
Es geht nicht um Rassismus
Also erstmal: Es geht nicht um Rassismus. Mein Sohn ist 4,5 Jahre und kennt das Wort nicht. Auch, weil das im Kindergarten so kein Thema ist. Ebenso Hautfarbe. In den Kindergarten gehen Kinder aus 23 verschiedenen Nationen, für die ist das normal, dass jedes Kind eine andere Haut- und Haarfarbe hat und teils sogar andere Sprachen spricht, von englisch bis russisch. Wie wenig ihn das interessiert, sehe ich auch daran, dass er, wenn er sich selbst malt, sagt, dass er eine Farbe „wie seine Hautfarbe“ haben will. Bei uns war früher rosa die Hautfarbe. Für mein Kind ist rosa rosa und rosa oder beige, sind halt die Farben seiner Haut. Genauso wie gelb seine Haarfarbe ist. Darüber geredet haben wir noch nie.
Repräsentation
In dem Satz, den er nach dem Lesen des Buches gesagt hat, ging es ihm auch nicht darum, dass alle Kinder repräsentiert werden, sondern einfach nur, dass eben viele seiner Freunde nicht abgebildet sind. Er ist vier. Ihm fallen Dinge auf, aber so weit reflektiert er dann doch noch nicht. Es hat mir aber gezeigt, dass es ihm wichtig ist und irgendwie fand ich das toll. Gleichzeitig ist das für mich ein Appell an Kinderbuchautor*innen alle Kinder zu repräsentieren. Mein Sohn hat sich in dem Buch nicht wiedergefunden, weil seine Freunde nicht abgebildet waren, wie sieht das erst bei Kindern mit anderen Hautfarben aus?
Es gibt super tolle Kinderbücher, wo auch Kinder mit Behinderungen etc. abgebildet sind, aber es ist noch die Unterzahl. Ich wünsche mir einfach, dass sich jedes Kind in Büchern widerfinden kann. Also liebe Kinnerbuchautor*innen: Geht bitte auf die Kundenwünsche ein. 😉
