
Das ist kein wissenschaftlicher Text, sondern eine Gedankenkritzelei. Jeden Freitag schreibe ich über etwas, das mir auf dem Herzen liegt. Wenn ich etwas wissenschatftlicher werde, bemühe ich mich keine Falschinformationen auf den Weg zu bringen. Wenn das doch passiert, lasst einen Kommentar da. Ebenso, wenn ihr Lust zu diskutieren habt oder wenn ihr eine virtuelle Umarmung braucht. Die gibt es hier gratis.
Kinderwunsch sollte ein No-Go-Thema sein
„Und wie oft habt ihr Sex?“ würden wir nie ein Pärchen fragen, aber ob sie Kinder haben wollen schon. Dabei ist der Wunsch ein Kind zu bekommen, nicht weniger intim und oft mit mehr Emotionen verbunden als das Sexualleben. Warum ist es so normal nach dem Kinderwunsch zu fragen?
Wie komme ich jetzt darauf?
Bevor ich kein Kind hatte, haben tatsächlich relativ wenige Leute nach meinem Kinderwunsch gefragt (die meisten dachten wohl, dass ich Kinder nicht mag), aber seit ich ein Kind habe, werde ich gehäuft nach Kind Nummer zwei gefragt und es NERVT. „Langsam müsst ihr mal, sonst ist der Abstand zu groß“ oder „aber ein Kind braucht doch Geschwister“ sind Sprüche die ich immer häufiger höre. Das Thema ist nicht sehr emotional für mich, aber ich will mich nicht für so eine persönliche Entscheidung rechtfertigen.
Was die Frage auslösen kann
Menschen, die kein Kind haben können und darunter leiden, wird die Trauer quasi aufgedrängt. Man fragt auch nicht, wie sie mit dem Tod eines geliebten Menschen klarkommen und der Schmerz, keine Kinder haben zu können, wurde mir von einer Betroffenen als vergleichbar beschrieben. Außerdem weiß die fragende Person nicht, ob es Fehlgeburten gab. Aber auch bei Leuten, die keinen unerfüllten Kinderwunsch haben, ist die Frage unangebracht. Indirekt fragt man nach Beziehungsstatus, Finanzen und den körperlichen Voraussetzungen bzw. Erkrankungen.
Wenn jemand keine Kinder will
Bei Männern wird es öfter akzeptiert, wenn diese keine Kinder wollen, bei Frauen gibt es eher Nachfragen. Dasselbe gilt auch für die Kind Nummer 2-Frage. Ein „Nein“ wird selten stehen gelassen. Oft liegt es daran, dass die Person gegenüber ein anderes Lebenskonzept hat und Kinderhaben als Glück empfindet, aber so fühlen eben nicht alle. Ich persönlich wäre auch ohne Kind glücklich geworden. Mein Sohn ist nun Teil meines Lebens, ein Quell der Freude, aber ich habe viele andere Dinge, die mir Freude bereiten. Die Entscheidung für oder gegen Kinder ist komplex und vor allem ist sie eines: persönlich! Macht das nicht, zwängt die Frage niemandem auf.

Wie ich diese Fragen gehasst habe damals. Ich bin teilweise ausgerastet. Ob Kinder, mehr Kinder oder gar keine, das geht niemanden etwas an. Ich hab teilweise den Leuten damals gesagt, quatscht andere voll aber nicht uns.
Das ist jeder Frau, jedem Paar allein überlassen, was sie wollen oder nicht. Wenn ich mir die Weltlage in den letzten 10 Jahren so anschaue, dürfte man eigentlich gar keine Kinder mehr in die Welt setzen. Was will man den bieten?
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Genau, es spielt so viel mit rein. Wer Angst um seine eigene Sicherheit hat, der wird sich sicher mehrfach überlegen, ob Kinderkriegen eine gute Idee ist. 🫤
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Das sowieso aber so wie du/ihr zum Beispiel. Wenn ein Kind reicht, dann bleibt es auch dabei. Da muss man nicht jede woche dreimal diskutieren.
Damals hatte ich meine Mutter vor die Wahl gestellt: Mund halten oder ich komme nicht mehr zu Besuch. 🙂 🙂
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Da kann ich nur zustimmend nicken.
Die ständige Nachfragerei von einer Freundin, ob wir noch mehr Kinder wollten (wir zwei, sie eines), hatten ganz sicher vor allem mit ihren Überlegungen zu ihrer Lebensplanung zu tun. Sie hatte sich da wohl Rückhalt erhoffte oder so (bin nicht ganz dahinter gekommen). Jeder projiziert in dich hinein, was er/sie sich wünscht – schon komisch.
Und nachdem ich jetzt so einen langen Kommentar geschrieben habe (sorry dafür) – jetzt noch ein Gruß an meinen Schwager: Unsere Kinder würden sich über Cousinen/Cousins sehr freuen, also langsam wird’s Zeit ….. 😎😉
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😂
Hn, zu deiner Freundin: Man könnte da ja auch drüber reden und sich direkt Rat suchen. Zweifel zu haben ist ja schon ein wenig synonym mit Familienplanung. 🫣
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Auch ich kann dir nur zustimmen. Ich habe einige Freundinnen, die sich gegen Kinder entschieden haben, sie wurden immer wieder mit diesen Fragen konfrontiert, ich fand und finde es schlichtweg übergriffig. Allerdings gibt es wenig Bewusstsein dafür, was übergriffig ist und was nicht.
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Ja, das Problem geht tiefer und ist vor allem widersprüchlich. Über Kinderwunsch darf man sprechen über künstliche Befruchtung dann aber lieber nicht.
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Ich wurde tatsächlich noch nie gefragt ob ich Kinder will.
Oder warum ich keine habe.
Zumindest kann ich mich nicht bewusst erinnern.
Ich wollte Kinder,
aber nur bis zu meinem 30 ten Lebensjahr.
Ich wollte nie alte Eltern sein.
Und es gab nur einen Mann in meinem Leben mit dem ich Kinder gewollt hätte.
Dem wäre es sehr sehr schwer gefallen sein Leben zu ändern, denn Er war Alkoholiker und Ex-Junkie.
Und somit war Kindern bekimmen zwar Thema aber nie im Vordergrund.
Wäre ich jemals schwanger geworden hätte ich das auch durchgezogen,
aber da ich das nie wurde.
Hatt sich das seit 20 Jahren definitiv erledigt.
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Übers Alter habe ich mir nie Gedanken gemacht. Erst jetzt in Gesprächen mit anderen Eltern, dabei muss man einfach selbst entscheiden ob es passt oder nicht. Zu alt ist ebenso eine Entscheidung, in die niemand reinreden sollte.
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Ich bin mit alten Eltern aufgewachsen, ich bin der Nachzügler bei uns.
Meine Schwestern waren und sind 11 und 12 Jahre älter als ich.
Die hatten als Sie jung waren sehr junge Eltern.
Ich relativ alte Eltern zumal man zu damaligen Zeiten über 30 eher keine Kinder mehr bekam.
Meine Mutter wurde 35 als Sie mich bekam.
Heute fangen viele erst in dem Alter an.
Ich werde 50.
Meine Mutter wird 85 mein Vater ist 87 und meine Schwester die nich lebt wird 62.
Ich persönlich hätte es für meine Kinder nicht gewollt.
Uch finde das sund immense Unterschiede.
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Diese Fragerei ist so übergriffig und kommt ja teils sogar von Personen, mit denen man nicht einmal befreundet ist, aber auch generell finde ich diese Frage zu intim, alle in dieser Richtung. Was bilden die sich eigentlich ein, sich so selbstverständlich in Privatleben einzumischen? Und diese Bewertungen erst und die Nötigung, solche Fragen überhaupt zu beantworten. 🙄 Oder auch der Versuch, Mutterschaft schmackhaft zu machen, sich aber im gleichen Atemzug ständig über die eigenen Kinder beschweren. Suchen solche Menschen Leidensgenossen? (Keine Abwertung ggü. Eltern, ich kenne sehr viele gute Vorbilder)
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Stimmt. „Nicht geht über die Liebe zum Kind“ und dann 2 Sätze später „Es wird nicht besser nur anders schlimm“ Was stimmt mit denen nicht? 😂 Ich kenne auch viele, die nicht so sind.
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„Mit Kind ist es so anstrengend, ich habe nie Zeit für mich“ – „… Sie geben dir soviel zurück!“ 😀 Ich denke allerdings auch, dass junge Eltern insbesondere Mütter oft alleingelassen werden /sind mit diesem großen Wandel und sie sich überfordert fühlen. Aber wenig Verständnis erhalten. Zumal sich da ja auch eigene Kindheitserinnerungen melden können. Nur brauchts dann professionelle Hilfe, die sich viele nicht holen.
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