eine tote maus | Der Dienstag dichtet


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eine tote maus

wie kleine murmeln rollen tränen meine
wangen hinunter. eine tote maus auf der
straße. traurige musik. mit dem fuß auf
einen legostein getreten. und dann ist
wüste in meinem gesicht. tausende tote.
hungernde kinder. krankheiten. so viel
leid. würden aus den sandkörnchen in
meinem gesicht murmeln werden. eine
tote maus ist leichter zu ertragen.

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2 Kommentare zu „eine tote maus | Der Dienstag dichtet

  1. „Eine tote Maus ist leichter zu ertragen“: trifft genau den Kern, ist zwar ein Lebewesen, aber wir haben keine soziale Bindung zu ihr. Über den zertreten Legostein könnte das mit uns verbunde Kind traurig sein. Bei den toten oder verhungerten Kindern haben wir noch eine Vorstellung von wie sie leiden. Die Maus ist halt nur tot , seelenlos tot.
    Man sagt, dass wir sonst verrückt werden würden. Aber würde uns das manchmal nicht gut tun?

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    1. Nicht nur, die Maus ist endlich und ihr Tod vorstellbar. Wenn man das ganze Leid der Welt erfassen will, ja wie du sagst, man wird verrückt. Ab und an sollte man das zulassen, um sich nicht zu verschließen, aber ohne Abgrenzung davon, kann man, glaube ich, nicht leben.

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