Die gefährliche Mission | Writing Friday

writing-friday-2020

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Die gefährliche Mission

Thema: Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Wir hatten es geschafft. Endlich konnten wir nun…“ beginnt.

Wir hatten es geschafft. Endlich konnten wir diese Schneewüste hinter uns lassen. Tagelang hatten wir nur diese weißen Flächen gesehen und das Knarzen des Schnees unter unseren Füßen gehört.

„Riechst du ihn schon?“

„Was denn?“, fragte Anna mit einem Zittern in der Stimme. Die Kälte hatte ihr stark zugesetzt. Ihre Haut war spröde und ihre Lippen rau.

„Den Frühling natürlich“, rief ich lachend, als mich eine kalte Windböe erfasste und mir beinahe die Kapuze vom Kopf wehte.

„Du spinnst!“ Anna lachte, dann wurde sie wieder ernst und sah nach oben. „Erst einmal müssen wir die Berge erklimmen und ich fürchte, da oben wird es wieder kälter.“

Ich nickte mir auch der Ernsthaftigkeit der Lage bewusst. „Wir sollten noch eine halbe Stunde weitergehen und dann unser Camp aufschlagen. Es ist fast Zeit fürs Abendbrot und du weißt wie überlebenswichtig es ist, dass Abendbrot pünktlich einzunehmen.“

„Ja, fragt sich nur für wen“, erwiderte Anna frustriert. „Ich finde es ätzend zu bestimmten Zeiten zu Essen. Man sollte Essen dürfen, wenn man hungrig ist.“

„Oh Anna, du kennst die Spielregeln. Wenn wir uns nicht an diese Regeln halten, werden wir nicht überleben. Nicht in diesem Ödland, jenseits aller Menschlichkeit.“

„Findest du nicht, dass du etwas dick aufträgst?“

„Die Mission ist das wichtigste in unserem Leben. Ich werde sie niemals aufs Spiel…“

„Mirjam! Inga!“ Die Tür wurde aufgerissen.

„Mama, wir heißen Elsa und Anna und sind auf einer Mission,“ sagte Elsa aka Mirjam.

Ihre Mutter schüttelte den Kopf und lachte. „Ok. Elsa, Anna. Gleich gibt es Abendbrot.“

„Du hast gesagt um 6 Uhr.“

„Ja, aber bis ihr euch umgezogen habt und…“ Elsas aka Mirjams Mutter sah sich im Zimmer um. „Habt ihr Mehl über den Boden verteilt? Und warum ist es hier drinnen so kalt? Ihr könnt doch bei dem Wetter nicht die ganze Zeit das Fenster offenlassen.“ Sie schloss die Fenster und drehte sich dann um. „Sind das meine guten Betttücher?

„Nein, das sind Schnee und Berge!!“, rief Mirjam. „Mama du versaust alles.“

Mirjams Mutter schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Ahnung, woher du so viel Fantasie hast.“

12 Kommentare zu „Die gefährliche Mission | Writing Friday

  1. Hach ja. Da erinnert man sich doch liebevoll an die Zeiten zurück, als man selbst noch mit Bettlaken Berge gestaltet hat. Schöne, schöne Kinderzeit!
    Vuelen Dank, dass du mit dieser lustigen Geschichte alte Erinnerungen wachgekitzelt hast ❤️

    Alles Liebe!
    Gabriela

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  2. Das gefällt mir, Katharina.
    Ich bin beim Lesen gerade die Reihe meiner Enkelkinder durchgegangen – ich weiß ganz genau, welche beiden das bei uns gewesen wären. Die hätten vermutlich noch Zucker dazu geholt, dass es mehr knarzt… grins
    Vielen Dank dir.
    Herzlich
    Judith

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