Dies ist ein Text zu den abc.etüden von Christiane. Ziel ist es 3 Worte in 300 Zeichen unterzubringen. Die Schreibeinladung für die Wochen 17+18 beinhaltet die Worte „Teppich“, „gläsern“ und „flattern“, gesponsert von Myriade.
Gespräche mit Rüdiger
Genervt sprühte ich Oxiclean auf den Teppich „Sag mal, musst du denn immer auf den Teppich kotzen?“
„Wohin den sonst?“ Rüdiger rollte sich mit kätzischer Eleganz auf dem Küchenstuhl ein und beobachtete mich.
„Auf die Fliesen zum Beispiel, wo ich es einfacher wegwischen kann oder gleich ins Waschbecken. Ist es so schwierig sein eigenes Nest sauber zu halten? Du musst doch auch hier leben.“
„Ich benutze schon das Katzenklo und wenn ich kotzen muss, habe ich keine Lust noch rumzurennen. Plus, auf dem Teppich spritzt es weniger.“
„Also, machst du es aus Bequemlichkeit ohne darüber nachzudenken, dass ich hinterher die Arbeit habe?“
„Ja. Katzen und Menschen haben eben doch manches gemeinsam.“
„Also, ich übergebe mich ins Klo und wenn ich was verschütte, putze ich es selbst weg.“
„Und du fährst Auto, fliegst mit dem Flugzeug in den Urlaub und schmeißt Dinge weg, statt sie zu reparieren. Das gläserne Ding hättest du sicher wieder zusammenkleben können.“
„Die Vase? Wo ist der Zusammenhang?“
„Na, die Erde ist ja wohl auch dein Nest. Im Weltall kannst du schlecht überleben.“
Ich hielt bei meiner Rubbelaktion inne. „Touché. Wir Menschen sind da nicht schlau. Aber es ist schwer die Auswirkung seiner Handlung zu bedenken, wenn die Abläufe so abstrakt und zeitversetzt sind. Wenn ich fliege, sehe ich ja nicht, dass CO2 in die Luft geblasen wird und dadurch die Eiskappen schmelzen.“
„Aber du weißt es.“
„Ja.“ Frustriert wusch ich den Lappen aus. „Moment. Keine Ablenkung hier. Die Auswirkungen deines Handelns siehst du sehr wohl.“
„Nö, du machst sie ja weg.“
Rüdiger sprang über den Balkon in den Garten, bevor ihn der Putzlappen treffen konnte. Ein aufgeschreckter Vogel flatterte panisch am Fenster vorbei. Vielleicht sollten wir das Fliegen doch wieder den Vögeln überlassen. Andererseits wollte ich schon immer mal nach Neuseeland…
Ich kann das so was von nachvollziehen. Wobei meiner dabei auch noch absolut entschuldigend gucken kann und ich schon erlebt habe, dass er versuchte, auf glatten Untergrund zu gelangen.
Wenn du ein Argument gegen sein Reisethema suchst: Die Tütchen, die unsere Fellträger so gerne fressen, sind auch nicht gerade die umweltfreundlichste Verpackung … 😉
Schön. Ich freue mich immer auf/über Etüden mit Rüdiger! 😺
Liebe Grüße
Christiane 😁😾☕🍪🌞👍
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Unsere kotzt tatsächlich nie auf den Teppich – immer schön daneben 🙂
Ich lese auch immer gerne von und über Rüdiger – und auch heute wieder hat es Spaß gemacht!
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Zwiegespräch mit dem Haustier. Was für ein Einfall! Und wie wir Norddeutschen sagen: habe mich sehr amüsiert.
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Ich liebe dieses vorlaute Tier!
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Ich habe mir auch schon gewünscht, ich hätte ihn nicht nur erfunden. 😉
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schlaues Kätzchen 🙂
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Alle Katzen sind schlau. 😉 …und den Rest machen sie mit Niedlichkeit wett.
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Ganz genau so ist es 🙂
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Liebe Katha,
da sind die Katzen wieder, Inspirationen auf vier Beinen… Der kleine Rüdiger erinnert mich sehr an unseren Stubentiger. Sehr schön geschrieben! 😀
Liebe Grüße
Alina
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Katzen sind halt Katzen. 😉 Ich wüsste echt zu gerne, was sie wirklich zu sagen hätten…außer „Hunger.“ udn „Kraul mich“ meine ich. 😉
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Aber man muss schon sagen, dass die derzeit flugzeuglosen Himmel schon besonders sind …
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Bei uns fliegen eh nicht allzu viele, aber ich war schon sehr fasziniert als ich mir kürzlich die „Flugkarte“ angesehen habe. Also was sich gerade in der Luft befindet. Normalerweise sieht man die Landkarte darunter kaum, jetzt freie Sicht. Hat echt was.
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Liebe Katharina,
da steht ich staunend …
Mitreden kann ich nicht – Fell- und Federnträger habe ich nicht in meiner Wohnung.
Liebe Grüße
Judith
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Also sprechende Fellträger habe ich auch nicht. 😉 Obwohl ich manchmal so tue als ob. 🙂
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Herrlich! Ich habe einen zweibeinigen Freund, der Rüdiger heißt. Der argumentiert gerne genau so wie Dein vierbeiniger 🙂
liebe Grüße
Lea
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Kotzende Hunde haben immerhin einen Vorteil: wenn sie es hinterher wieder auffressen, weiß ich, dass es „nur“ quer im Magen gelegen hat und es ihnen nicht schlecht geht. Und sie gucken zumindest schuldbewusst hinterher. Aber landet die graubraune Masse auf dem hellblauen Wohnzimmerteppich, ist es trotzdem nicht schön.
Allerdings hat Rüdiger mit seiner bestechenden Katzenlogik nun mal recht, was unsere Umwelt angeht. Lest ihr beiden eigentlich auch die Katzenkrimis von Rita Mae und Sneaky Pie Brown?
Liebe Grüße, Anja
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Das ist aber schon etwas ekelig. Btw machen Katzen das auch manchmal. Würg.
Ich habe tatsächlich ein Buch von Brown. Habe es geschenkt bekommen, aber leider noch nicht gelesen. Krimis sind nicht ganz so meins, aber Katzen – also lesen werde ich es noch. 🙂
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Bei mir hat es auch gedauert, bis ich einfach sagen konnte: Okay, schmeckt halt wie schon mal gegessen. Aber wenn ich bedenke, was die Tiere allgemein sonst so fressen, ist es schon nicht mehr so schlimm.
Ich habe die ersten 16 (oder so) Bände aus der Reihe und ich hab sie alle schon mehrfach gelesen. Weil es auch keine klassischen Krimis sind durch die tierischen Detektivinnen.
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