Pluto | Writing Friday

writing-friday-2020

Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Ich bin irgendwie unzufrieden mit der Geschichte, da ich aber nicht weiß warum, poste ich sie dennoch. Warum auch immer fand ich das Thema schwer.

Thema: Schreibe eine Geschichte die mit dem Satz “Dieses Jahr wird fabelhaft, weil…” beginnt.

„Dieses Jahr wird fabelhaft, weil ich jetzt einen Glücksbringer habe. Nur, dass du es weißt!“

Max sah Pluto entgeistert an, doch den störte das nicht weiter. Seitdem ihm in der Silvesternacht das kleine Mädchen zum Trost eine Schleife um den Hals gebunden hatte, verfolgte ihn das Glück. Er hatte einen warmen Schlafplatz bei einem der neuen Menschen im Park gefunden. Ab und an gab der ihm sogar was zu essen und ab und an besorgte ihm Pluto etwas. Außerdem war er so zu seinem tollen neuen Namen gekommen. Früher hatten ihn die meisten Köter oder Drecksvieh genannt, jetzt hieß er Pluto. Nichts konnte ihn nun aufhalten. Gerade erst hatte ihm ein fremder Mensch etwas von seinem Sandwich abgegeben. Salami UND Schinken. Wahnsinn. Das war ein Zeichen. Definitiv.

Max schnüffelte an den Mülltonnen herum, während Pluto Wache hielt. Der Koch dieses Restaurants war bösartig. Wenn er Hunde an den Mülltonnen erwischte, warf er Gegenstände nach ihnen und trat sie. Es dauerte nicht lange, da öffnete sich die Tür und Pluto bellte zur Warnung. Max sprang wie vereinbart die Treppen zum Keller des Nachbarhauses hinunter. Dort war er gefangen, aber der Koch konnte ihn nicht sehen. Pluto selbst war um die Ecke gerannt und wartete nur darauf, dass der Koch wieder verschwand.

„Verdammte Mistköter.“ Der Koch schrie und trat gegen die Hauswand. Max schien kurz hochgesehen zu haben, denn der Koch erspähte ihn mit einem Mal. „Ha, ich sehe dich du Miststück. Jetzt gibt es einen auf die Schnauze.“ Wutentbrannt, stapfte der Koch zu dem Kellereingang. Max jaulte vor Angst und Pluto rannte aufgeregt im Kreis. Was sollte er tun?

Als Max vor Schmerzen erbärmlich jaulte, rannte Pluto los. Die rote Schleife machte ihn mutig. Mit ihr würde er den Koch bezwingen. Er sprang zu dem Koch hin und biss ihm in den Unterschenkel. „Los Max, komm!“ rief Pluto, aber Max lag nur da und rührte sich nicht. Pluto sah Blut, so rot wie die Schleife. Er wurde wütend und traurig zugleich. Aber das sollte doch sein fabelhaftes Jahr sein, warum ging es schon wieder schief?

Den ersten Tritten konnte Pluto noch ausweichen, dann traf der Koch ihn in die Flanke. Pluto flog durch die Luft und landete hart. Der Koch rannte auf ihn zu und zog an seiner roten Schleife, seinem Glücksbringer. Er zerrte und zerrte und würgte dabei Pluto. Als der bereits dachte, er würde nun sterben, löste sich die Schleife.

„Nein“ schrie Pluto und der Koch erschrak sich. Er stolperte rückwärts in die Mülltonnen. War das eben seine Stimme gewesen? Pluto schüttelte die Vögel über seinem Kopf weg, dann nahm er Anlauf und sprang auf den Koch, um ihm seinen Glücksbringer zu entreißen. Blut tropfte in seine Augen und er sah alles in einem roten Schleier. Der Koch schrie und Pluto wurde ohnmächtig.

Einen Monat später erschien in der Tageszeitung ein Artikel über einen Koch, der aus den Essensreste, die in seinem Restaurant anfielen, Essen für die Obdachlosen und herrenlose Hunde im Park kochte. Auf dem Anhänger, mit dem er das Essen verteilte, stand „Plutos Küche“ und immer wenn er auf die Hupe drückte, bellte sein Hund Max, um die Menschen herbeizulocken.

 

14 Kommentare zu „Pluto | Writing Friday

  1. Ich überlege, warum du unzufrieden sein könntest. Folgendes stört mich – es ist eigentlich nur das Ende:
    1. Koch ist ein Saujob, was Stress und Arbeitszeit angeht. Daher glaube ich nicht, dass der Koch selbst loszieht, wohl aber, dass er einen Deal mit einem Menschen aus dem Park eingeht, den Kram zu verteilen.
    2. Überlebt Pluto? Was ist mit der glückbringenden Schleife?
    3. Max, der ziemlich tot aussah, scheint es wieder gut zu gehen.
    4. Das Ende ist sehr abrupt und du führst die Fäden nicht konsequent zusammen. Wobei ich die Idee mit der Stimme total mag.
    Just my two cents.
    Liebe Grüße
    Christiane 😀🐱☕🍪🌧️

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    1. Ja, das Ende ist eigenartig. Ich wollte es offen lassen, ob Pluto Mensch wurde, mit dem Koch verschmolz oder starb. 😅
      Punkt 1 widerspreche ich. Ich bin mit nem Koch befreundet, der genau das tut. 😉
      Danke fürs Feedback. Ich denke, mit etwas Abstand, überarbeite ich die Geschichte nochmal.

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      1. Ich habe mein Wissen auch aus erster Hand. Aber es freut mich zu hören, dass die Arbeitsbedingungen offenbar nicht überall so katastrophal sind. Kommt wahrscheinlich auch sehr drauf an, wo die jeweiligen Köche arbeiten.
        Ich bin gespannt, ob du noch mal dran herumschreibst, und falls ja, wie. 🙂

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      2. Denke auch. Der Chef von meinem Kumpel ist dazu noch ein recht entspannter Typ.
        Ich bin selbst gespannt, aber erstmal lass ich die Geschichte liegen. Ich glaube der Fehler war von Anfang an, schnell was produzieren zu müssen.

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  2. Liebe Katharina,
    Danke dir. Ich finde die Idee schön, dass der Mensch sich ändern kann – und alles mögliche der Auslöser sein kann.
    Das Ende kam etwas abrupt für mich – ich hätte vermutlich so was eingebaut wie ein „gebannt werden“ von Pluto oder dass der Koch beim Gebissen werden ohnmächtig wird und er nachher anders wieder aufwacht. Also mehr in Richtung Märchen.
    Liebe Grüße
    Judith

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    1. War auch eher so gedacht. In der ersten Version sind Pluto und Koch durch die Schleife verbunden worden. Aber es war mir zu kitschig und lang. Vllt wär ein Mittelding gut gewesen.

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  3. Hallo Katha
    Du hast die Geschichte wirklich sehr gut begonnen und ich fand Pluto richtig süss. Doch auch ich empfand das Ende als ein wenig zu abrupt und bin mir nicht genau sicher, was da passiert ist?
    Ist Pluto gestorben? Oder wurde Pluto ein Mensch und ist nun Koch? 😀 das wäre ja auch toll!

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  4. Aha, du bist in ähnlichen Verstrickungen gelandet wie ich 😉 Ich glaube, es ist auch das gleiche Problem: das Ende ist zu abrupt und auch ein bissl unglaubwürdig, dass sich jemand der Hunde tot prügelt dann so verwandelt. Gut gefällt mir der Hundestandpunkt.
    Übrigens hast du im zweiten Absatz die Namen von Max und Pluto verwechselt. Solche lächerlichen Details sehe ich immer 😉

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    1. Hehe. Meine Idee war es gar nicht den Koch zu wandeln, sondern dass sie sich irgendwie verbinden. Allerdings klang das in der ersten Version furchtbar und ich hab es gekürzt. Hab dann nichtmal megr überarbeitet, weil ich so genervt war. 😅 Danke fürs Feedback.

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  5. Läuterung nach einer sinnlosen Tat. Soweit, so sehr gut.
    Das einzige, was für mich nicht klar ist: woher hat der Koch den Namen Pluto her.? Von dem kleinen Mädchen, welches die Verletzten vielleicht gepflegt hat?
    Und wie man das so hin und her überlegt, merkt man, dass einen die Geschichte eingefangen hat.

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  6. Ich finde gar nicht, dass die Geschichte „verkackt“ wurde. Die Szene, in der Hund und Mensch kämpfen, stelle ich mir als visuellen Wirbel vor, in dem nicht mehr zu erkennen ist, was ist Hund, was ist Mensch, was sind Vögel. Blende. Einen Monat später dann der Zeitungsartikel. Und es ist meiner blühenden Phantasie überlassen, was da wohl unerklärliches geschehen sein mag. Das mag ich. – Übrigens: gerade diese Woche hat sich das Neuwieder food Hotel, und seine Mensa für die Azubis des Einzelhandels, entschlossen, täglich das zu viel Gekochte für wenig Geld an Bedürftige abzugeben. – Liebe Grüße, Bernd

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    1. Danke. 🙂 Ich bin glaube ich einfach mit dem Übergang unzufrieden, aber wie und ob ich das löse…mal schaun.
      So News finde ich immer toll. Bei uns machen sowas einige Bäckereien und von 2 Restaurants weiß ich das auch. Das hilft nicht nur Bedürftigen, sondern hilt auch dabei, dass wir von der Lebensmittelverschwendung wegkommen.

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