Dies ist ein Text zu den abc.etüden von Christiane. Ziel ist es 3 Worte in 300 Zeichen unterzubringen. Die Schreibeinladung für die Wochen 45+46 beinhaltet die Worte „Himmelsleuchten“, „recycelbar“ und „ausreisen“, gesponsert von Meine literarische Visitenkarte.
Ich versuche mich derzeit an einer Etüdenfortsetzungsgeschichte. Die letzten Beiträge findet ihr hier: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6 und eine Zusammenfassung direkt einen Absatz weiter.
Was in bisher geschah: Marie trägt bei ihrer Arbeit im Freizeitpark ein altertümliches Kleid. Eine schwarze Katze im Hinterhof erklärt ihr, dass Katzen in der Vergangenheit reden können und ihre Zeit durch die Vergangenheit, die am Kleid haftet, gekrümmt wird. Als Marie nach der Arbeit wieder einmal mit der Katze im Hinterhof redet, löst sie aus Versehen die Schnüre ihres Kleides und fällt in Ohnmacht. Ein seltsamer Mann hilft ihr auf und warnt sie. Er verschwindet als Krähen rufen, genauso wie die Katze dies bei ihrer ersten Begegnung getan hatte. Mit Thunfisch und Milch besticht Marie die Katze, ihr endlich alle Fragen zu beantworten.
„Was hat es mit den Krähen auf sich?“
„Krähen sorgen dafür, dass jeder in seiner Zeit bleibt. Sie erlauben Besuche, aber längere Aufenthalte verhindern sie. Es ist besser, sie nicht zu ärgern.“
„Was machen sie, wenn man länger bleibt?“
„Keine Ahnung. Hab gehört sie fressen einen.“
„Wer war der Mann?“
„Ein Hund.“
„Er sah nicht aus wie ein Hund.“
„Viele Wesen sehen in ihrer eigenen Welt anders aus. Ich habe grüne Augen in deiner Zeit und blaue in meiner. Für mehr Veränderung sind wir Katzen nicht zu haben. Zu anstrengend.“
„Du hast gesagt, Hunde können nicht reden?“
„Ich hab gesagt, sie sind zu doof. Sie reden nur Unfug.“
Marie seufzte genervt. „Und Hunde sehen aus wie Menschen?“
„Ja, in ihrer Zeit.“
„Habt ihr dieselbe Zeit?“
„Nö, der doofe Hund vorhin ist ein Zeitbefreier. Das sind Rebellen, die die Herrschaft der Krähen anfechten. Idioten. Sie glauben, wir sollten alle in der gleichen Zeit leben.“
„Also hat jedes Tier seine eigene Zeit und in allen anderen Zeiten sieht man nur ihre Abbilder. Wie in so Parallelwelten?“
Die Katze nickte.
„Mensch ist das kompliziert. Und was meinte der Hund mit ausreisen?“
„Ausreisen ist, wenn man von einer fremden in seine eigene Zeit reist. Das ist für manche unangenehm. Vielen bekommt es gar nicht, so wie dir.“
„Hn ich habe dabei geträumt. Alles war so anders und die Welt war von so einem Himmelsleuchten erfasst.“
„Das nennen wir Unzeit. Da solltest du nicht hin.“
„Was passiert denn…“
Plötzlich entstand ein Tumult vor dem gekippten Fenster. Mehrere Krähen schlugen mit ihren Schnäbeln gegen das Glas. Eine Krähe versuchte sich durch den Spalt zu quetschen. Maria handelte im Affekt und warf den recycelbaren Kaffeebecher nach ihr.
„Ganz schlechte Idee. Zieh dich besser schnell aus.“ Die Katze sprang davon.
Wunderbar, diese Diskussion! Bin gespannt auf die weitere Entwicklung.
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Ich auch. Die Geschichte formt sich mit den etüden-Wörtern. Eine Fortsetzung gibt es noch mit den jetzigen. 😉
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Whoa, jetzt wird es richtig spannend! Ich frage mich, wie mein Katerherr in seiner eigenen Zeit aussieht. In meiner ist er gerade eine pustende Fellkugel … 😉
Hatte ich schon mal gesagt, wie zauberhaft ich deine Illustration finde?
Liebe Grüße
Christiane
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Danke. Das stellt meine beiden Katzen dar. Yoda, den Herrscher der Welt und Scotty, das kleine Scheiße-bau. 😅
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Tauschen die je die Rollen? 😉
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Manchmal glaubt Scotty, er sei der Herrscher, aber nur bis Yoda ihm einen gezielt auf die Nase gibt. 😅
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Jetzt hätten wir fast erlebt, was die Krähen machen, wenn man zu lange bleibt.
Die Katze ist echt eine coole Socke….Ich kann sie mir schon bildlich vorstellen.
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Hab irgendwie immer ein wenig Salem vor Augen. 😉
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Stimmt – das könnte passen.
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