Da ich kaum Gedichte schreibe, habe ich den Dienstag zum Gedichte-Tag erklärt und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über etwas, das mich gerade bewegt.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben.
Mit von der Partie sind bisher
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkrams
Werner Kastens (Beitrag in den Kommentaren)
Schaut doch auch bei ihnen vorbei!
Ich bin derzeit in Prag unterwegs und dachte ich widme mein Gedicht diese Woche dieser wunderschönen Stadt. Soviel Geschichte, so wudnervolle Gebäude…da fühlt man sich irgendwie klein.
Praha
Meine Köpfe sind golden, meine
Haut ist bunt. Geschichten sind
in meine Organe eingebettet. In.
Vor. Tausend Jahre. Zeit ist in den
Stein graviert. Sie bröckelt. Wird
Sand. Im Stundenglas schlägt mein
Herz. Während ihre unbedeutenden
Momente meine Adern durchlaufen.
So klein. Ich währe ewig, in dieser
oder jener Form. Sie zerfließen.
Ein schönes Stadtgedicht, und sie ist wirklich sehr schön, diese Stadt…
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Ohja. Danke. 😊 Bin super traurig, dass wir heute schon fahren.
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Dann genieße die Stadt und ich genieße dein Gedicht – du schreibst unglaublich gut!
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Danke. 😊 Leider ist heute der letzte Tag.
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Obwohl ich bislang nur Fotos der Stadt gesehen habe, kann ich mir nach deinem Gedicht ein inneres Bild machen. Danke dir und weiter einen erholsamen, anregenden Urlaub.
Liebe Grüße
Judith
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Ich kann dir einen Besuch nur empfehlen. Nur nicht im Sommer. Es sind echt viele Touristen, obwohl wir schon Off-Season da sind.
Danke. 😊
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im Geist von – wenn auch ganz anders – „Am Grunde der Moldau wandern die Steine….“ (B Brecht). Ist es dies Fließen der Moldau, das die alte Stadt so tief ins Herz ihrer Besucher trägt?
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An die Zeile musste ich bei unserer Ankunft denken. 😊 Ich habe das Gefühl die Moldau trägt die Besucher nur hindurch. Am liebsten schnell, aber sie wurde ja gebändigt.
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Mein Gefühl war ein anderes, als ich vor vielen Jahren auf der Brücke über der Moldau stand, Düstere Tage waren das, noch herrschte Novotny, bald würde er durch Dubcek abgelöst werden, aber nur kurz, denn dann kamen die Panzer. Ich sah eine Stadt in Grau und Schwarz, ein kafkaeskes Gehäuse mit müden Menschen. Wieviel Geschichte, wieviele großartige Menschen – von der Zeit zermahlen. Das Lied von der Moldau hatte etwas sehr Tröstliches damals. „Und gehn sie einher auch wie blutige Hähne, es wechseln die Zeiten, da hilft kein Gewalt.“
Das war 1962. Seither war ich nicht mehr da, aber die Bilder sind geblieben, auch wenn ich weiß, dass die Stadt heute einen ganz anderen Pulsschlag hat. .
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Wir haben einige Geschichten dazu gehört. Von Besuchern und Bewohnern. Auch was alles mit den Häusern gemacht werden sollte, wozu dann aber zum Glück das Geld nicht reichte. Heute ist es eine reine Touristenstadt. Jetzt ging es, aber unser Host meinte, im Sommer sei es zu voll. Ich will, wenn ich Zuhause bin mir Bilder von früher ansehen und mit meinen Vergleichen. Vllt bastele ich ne kleine Collage.
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Eine schöne Idee. Ich hatte damals eine schwarz-weiße Fotoserie gekauft, die ich sehr liebte: Kafkas Prag.
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Schönheit ist vergänglich und veränderbar, aber der Standort widersteht allen Veränderungen. Auch, wenn die Mauern vielleicht irgendwann im wahrsten Sinne des Wortes MIT der Zeit wegbröckeln. Den 24-Stunden-Pulsschlag der Bewohner erträgt sie teilnahmslos. Sie weiß, dass Generationen in ihr leben, aber auch sterben werden.
Von der Beschreibung der Stadt hin zur Vergänglichkeit, vielleicht auch Bedeutungslosigkeit, des menschlichen Lebens: ein großer Spannungsbogen, der zum Nachdenken anregt. Wen überdauert jeder Einzelne von uns und überdauern wir selbst die bröckelnde Zeit?
Deine Gedichte gehen wie immer sehr tief!
Die Frage unserer Existenz beschäftigt uns ja,denke ich mal, ein Leben lang. Ich versuche auch, mich dieser Frage zu nähern, komme aber aus einer anderen Richtung daher:
Nach dem Urknall
Materie,
die anfängt zu denken
und sich zu fragen,
wo sie herkommt
und was ihr Ziel sei.
Eine Wahnsinnsidee!
LG und Dank dafür, dass Du mich in Deinen Vorspann aufgenommen hast! Ich habe viel Spaß an dieser Aufgabe und versuche, möglichst oft bei DDD dabei zu sein.
Werner
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In so einer Stadt mit soviel Geschichte habe ich mich wie ein Augenblick gefühlt. In Rom fand ich es fast noch schwerer zu erfassen. Danke.
Tatsächlich eine Wahnsinnsidee, nicht nur das wir existieren, sondern dass wir es immer wieder zur Aufgabe machen, dieses Existieren zu verstehen. Toller Gedanke.
Und in den Vorspann hättest du eigentlich schon früher gehört, ich habs nur verschlafen. Wenn ich was geschrieben habe, will ich es immer schnell posten, sonst überarbeite ich zu oft. 😋
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Geht mir auch so, man zerfleddert dann wieder alles.
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