Sie | Der Dienstag dichtet

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Da ich kaum Gedichte schreibe, habe ich den Dienstag zum
Gedichte-Tag erklärt und veröffentliche wöchentlich ein Gedicht über
etwas, das mich gerade bewegt.
Wer sich anschließen will, ist herzlich willkommen. Einfach einen Kommentar schreiben.
Mit von der Partie sind bisher
Stachelbeermond
Mutigerleben
Wortgeflumselkritzelkram
Schaut doch auch bei ihnen vorbei!

Heute von mir mal etwas Politisches, aus aktuellem Anlass.

 

Sie

Sie hören nicht. Sie sehen nicht. Sie
glauben. An unbeschriebenen Wänden
regiert ihre Angst wie Schatten. Ein
wütendes Huschen. Laut marschiert ihr
Zorn wie Zinnsoladten über schwingende
Brücken. Im gleichen Takt. Achtung.
Vorsicht. Warnung. Halt! Ruft ihre Angst
und baut alte Mauern wieder auf. Nein.
Will ich rufen. Doch sie hören nicht. Wartet.
Will ich in ihren Wind zeichnen, doch sie
sehen nicht. Der Boden bebt. Pochen. Sie
sind wir. Ein Teil davon und ich will nicht
fliehen.

14 Kommentare zu „Sie | Der Dienstag dichtet

  1. Guten Morgen, Katharina,
    Sehr dicht, sehr eindrücklich.
    Ich danke dir.
    Ich finde es ganz schrecklich, wie in so kurzer Zeit der Weltgeschichte scheinbar komplett ausgeblendet werden kann, was passiert, wenn man Schreiern nachläuft.
    Aber noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass die Mehrheit dagegen halten kann.
    Grüße zu dir
    Judith

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  2. Hallo Katharina,
    deine Dichtkünste sind wirklich nicht von schlechten Eltern.
    Mal ne Frage: wenn man bei „Dienstag dichtet“ mitmachen möchte… Kann man da auch einfache Gedichte (zur schlichten Unterhaltung) präsentieren oder ist eher tiefgründige Poesie gewünscht? 😀
    VG Caymon

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  3. Mein kleiner Beitrag in Deinen Kommentaren heute ist eine Frage, die ich mir (und wahrscheinlich auch andere sich) schon oft gestellt habe(n):

    Ist Gott das
    was wir alle
    fürchten:
    selbständig
    gewordene
    künstliche
    Intelligenz?

    LG aus Hessen
    Werner

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  4. Sehr gut geschrieben… und sehr aktuell, leider. Leider gibt´s das nicht nur im politischen Bereich, sondern auch anderswo – wer Angst hat und feste Zäune braucht, neigt oft dazu, seine Weltsicht unnachgiebig zu verteidigen. Denn wer weiß, was außerhalb des Zauns alles passieren könnte?
    Ich frage mich schon seit langem, wie und ob man Menschen in dieser Lage helfen kann.

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