Sommerschnee | Writing Friday

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Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die aktuellen Themen und eine Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Inspiriert bei dem Scheiß-Wetter. 🙂

Thema: Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Dieser Sommertag, war nicht wie jeder andere, denn…” beginnt.

Dieser Sommertag war nicht wie jeder andere, denn es begann überall in Deutschland zu schneien. Erst fielen vereinzelte Flöckchen vom Himmel, dann immer dicker werdende Flocken, die am Boden liegen blieben. Nach wenigen Stunden bedeckte ganz Deutschland eine pulvrige weiße Schicht.

Die Menschen waren verwirrt. Schnee. Im Sommer. Bei 31 Grad und Sonnenschein. Es befanden sich nur vereinzelte Wolken am Himmel, die eigentlich normal aussahen. Kleine Schäfchenwolken, keine, die Schnee in sich tragen würden. Woher also kam der Schnee? Und wie konnte er bei der Hitze liegen bleiben?

Experten rotierten in ihren Laboren. Chemiker sahen sich die Struktur des Schnees an, fanden jedoch nichts Ungewöhnliches. Meteorologen untersuchten die Wolken vor und nach dem Auftreten des Wetterphänomens, fanden aber keine Anomalien. Physiker suchten nach physikalischen Gesetzen, die sich darauf anwenden ließen, doch alle Gleichungen endeten im Nichts.

Niemand fand eine Antwort.  Aus unbekannten Gründen, gab es Schnee im Sommer, der aus Wolken kam, aus denen er nicht kommen konnte.

Nach acht Tagen Schnee ließen sich die Meteorologen vorsichtshalber zu Schneeschippern umschulen. Die Chemiker und Physiker hingegen versuchten den Schnee wegzuargumentieren. War er wirklich da, wenn er nach dem Naturgesetzen nicht da sein konnte? Man wandte sich an die Philosophen, doch die machten bereits Schneeengel im weißen Teppich.

Die Welt wurde verrückt. Ganze Touristenscharen kamen nach Deutschland, um den seltsamen Schnee zu sehen. Skigebiete, die vorher keine waren, bekamen Lifte. Auf Stränden baute man Stege, damit die Leute nicht mit dem kalten Schnee in Berührung kamen und sich in Ruhe sonnen konnten. Und es gab einen Schneeengel-Contest, der mit einer Millionen Euro dotiert wurde.

Als in Deutschland auf Grund der ganzen Touristen, die Ressourcen langsam knapp wurden und die Bauern anfingen, um ihre Ernte zu fürchten, endete der Spuk ganz plötzlich. Nach 23 Tagen Schnee, schmolz die weiße Schichte eines Morgens und es fiel kein neuer nach. Die Menschen warteten noch einige Tage, dann wurden die Lifte und Stege wieder abgebaut und der Gewinner des besten Schneeengels gekürt.

Alles kehrte wieder zurück zur Normalität. Nur erklären konnte sich das Wetterphänomen Jahre später immer noch niemand.

18 Kommentare zu „Sommerschnee | Writing Friday

  1. Guten Morgen, Katha!
    Welch verrückter EInfall! Schnee im Sommer, und das trotz Hitze. Den Einwand mit den Physikern, die dieses Phänomen wegdiskutieren wollten, fand ich besonders gelungen. Vielen Dank für die kleine Geschichte am Morgen! =)

    Liebe Grüße!
    Gabriela

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  2. Hahaha – ja da hat wohl jemand falsch am Wetter manipuliert….Witzig geschrieben – aber vielleicht nicht ganz so unrealistisch – wenn ich denke, dass ich die letzten Tage eine Strickjacke gebraucht habe…

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  3. Schnee am 1. Mai am Bodensee ist auch selten, aber schon vorgekommen – aber mitten im Sommer und so lange?
    Ich habe mir heute immer mal wieder überlegt, wie es mir damit wohl ginge. Bin noch zu keinem Ergebnis gekommen…
    Grüße Judith

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    1. Der Schnee sollte etwas symbolisch für unseren Umgang mit Problemen stehen. Klimawandel, Rechtsruck etc. Ich hoffe nicht, dass das Wetter mal so verrückt spielt.
      Grüße, Katharina

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