Operation Froschkönig | Extraetüden

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Dies ist ein Text zu den abc.Etüden von Christiane. Diesen Monat gibt es eine Extraetüde, d.h. man muss 5 Worte in 500 Wörter unterbringen. Aus folgenden 6 Wörtern kann gewählt werden: „Froschkönig“, „trüb“, „helfen“, „Abweichung“, „unabwendbar“ und „verengen“.

Ich bin mir nicht einmal sicher, wie diese Geschichte zustande gekommen ist. Ich hatte keinen Hunger in der Mittagspause und keine Lust zu lesen…

 

Operation Froschkönig

„Der Froschkönig ist am Brunnen.“

PJ konnte von seinem Posten den Ballsaal und die angrenzenden Räume überwachen. Gleichzeitig war er versteckt genug, um nicht entdeckt zu werden. Er beobachtete seine Kollegen. Eine kleine Abweichung und ihr Plan wäre nicht mehr umsetzbar.

„Der Prinz rollt die Kugel.“

„Die Märchenprinzessin fängt die Kugel.“

Zu dem Mann im Sakko, den PJ seit zwei Stunden beobachtete, gesellte sich eine aufreizend gekleidete Frau – die Märchenprinzessin, MJ genannt. Offensichtlich verwickelte MJ den Mann im Sakko in ein Gespräch, als ein Kellner den Raum betrat – der Prinz, JD genannt. Er stolperte und leerte ein Glas Sekt über den Mann im Sakko.

MJ tat zunächst erschrocken, dann begann sie dem Mann zu helfen sein Sakko auszuziehen. JD eilte derweil davon, um Tücher zu holen, wie er behauptete und schließlich verschwand MJ, um selbst Tücher zu holen, da Kellnern nicht zu trauen war.

„Kugel im Sack.“

Ihnen blieben wenige Minuten. PJ spannte das Seil, das von seinem Aussichtspunkt bis zum Balkon der gegenüberliegenden Villa verlief, dann schwang er sich auf eine kleine Apparatur und fuhr hinüber. Leider mit etwas viel Schwung, so dass ein harter Aufprall mit dem Balkongeländer unabwendbar schien. Doch im richtigen Moment kam ein kleiner Windstoß und brachte PJ ins Schaukeln. Die Bewegung reichte die Fahrt abzubremsen. Mit den Füßen fing er sich ab, dann hievte er sich auf den Balkon. Das war knapp.

Er musste nicht lange warten und MJ öffnete ihm die Balkontür. Gemeinsam begannen sie das Büro zu durchsuchen. Einen Tresor gab es nicht, dass wussten sie, aber es würde eine Versteck geben, irgendwo in der Nähe des Schreibtisches. Der Mann im Sakko hielt nichts von technischem Schnickschnack, zu ihrem Glück.

„Der Froschkönig quakt.“

Sie mussten sich beeilen. PJ hob den Teppich an. Bingo. Eine Strebe des Holzbodens war locker. Vorsichtig hob er sie an.

„Die Forschkönigarmee will Krieg.“

„Jaja, jetzt kannst du mit dem schwachsinnigen Code aufhören.“

MJ schnappte sich den fetten Ordner, der in dem Versteck war und schob ihn in den Rucksack, den PJ mitgebrachte hatte. Mittlerweile trug sie sportlichere Kleidung und Turnschuhe, statt Kleid und Stöckelschuhen.

Sie hörten, wie es an der Tür rüttelte. Sicher kam gleich jemand mit Ersatzschlüssel. Sie schoben den Teppich zurück, dann zogen sie die Balkontür hinter sich zu und ließen sich am Gebäude herunter. Unten wartete JD mit drei Rollern.

Wenige Minuten später kamen sie an der Abzweigung in die Berge an. Die Straße verengte sich hier und sie fuhren hintereinander den Hang hinauf. Von Verfolgern war nichts zu sehen. Auf einem kleinen Parkplatz im Schutz des Waldes beschlossen sie anzuhalten.

„Hat schon jemand reingesehen?“

MJ nickte und grinste. Dann zeigte sie den Inhalt der Akte.

Da waren sie tatsächlich – die Skripte zu „The Winds of Winter“ und „A Dream of Spring“, den letzten Bänden zu Game of Thrones.

PJ und MJ freuten sich. Sie würden Millionen dafür bekommen.

JD freute sich auch. Endlich würde er ein besseres Ende bekommen. Hoffte er.

10 Kommentare zu „Operation Froschkönig | Extraetüden

  1. Bevor ich jetzt anfange zu recherchieren, wer am Ende der bereits erschienenen Bücher noch lebt: Wer sind die Figuren? Du kannst mir alles erzählen, nur nicht, dass das zufällig gewählte Abkürzungen sind, und ich bin in GoT nicht so bewandert, wie ich möchte …
    Ansonsten finde ich Idee und Umsetzung ungewöhnlich, spannend und ziemlich großartig!
    Liebe Grüße
    Christiane

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