* Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegebenen Themen veröffentlicht. Die Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite. *
Thema: Du bist ein Papagei in einem Käfig. Berichte was du den ganzen Tag über so tust und siehst.
Moin moin !
(Das habe ich von einem komischen Tourist aufgeschnappt – heißt Guten Morgen am Meer)
Heute ist Dienstag, das heißt mein Haftraum wird gereinigt. Zum Glück. Mein neuer Zimmergenosse kackt alles voll. Ist ja schön und gut, dass sein Gefieder so grün und rot leuchtet, aber wie das hinterletzte Huhn muss man sich trotzdem nicht benehmen.
7:01 Sonnenaufgang heißt Frühstückszeit. Das muss man den Wärtern lassen. An Essen sparen sie nicht. Es gibt alles frisch: Früchte, Samen, Blätter, Rinde, Wurzeln – ohne dass ich mich anstrengen muss. Gut, manchmal muss ich einen Mithäftling verscheuchen, aber ich habe Heim- und meist Größenvorteil. Plus, ich bin – ohne mich selbst zu loben – ein besonders gewitztes Exemplar.
8:30 Putzkolonne kommt. Heute mein Lieblingsputzer. Er ist schön ordentlich und nervt nicht rum. Rein, putzen, raus. Keine Kontaktaufnahme oder irgendein Hutziku. Ja, ich bin niedlich, muss aber nicht immer darauf hingewiesen werden.
9:10 Das Unterhaltungsprogramm beginnt. Ich bin gespannt, ob es ein paar Wiederholungen oder Remakes gibt. Russische Theatertruppe von gestern fand ich absurd, die können wegbleiben. Und das Schulklassenthema hat sich abgegrast. Ist mir eh zu laut und gefährlich.
10:32 Rentnerbus ist eine fantastische Gruppe. Habe mein viertes illegales Bananenstück bekommen. Man beschwert sich nicht, wenn ich daneben hacke und einen Finger treffe. Das nenn ich mitdenkend. Das es sowas bei den Menschen gibt.
10:56 Schulklassen. Ich geh dann mal auf Tauschgang. Rechts oben hinten ist der perfekte Versteckast. Wenn die doofen Bälger was werfen, ist man dort hinten 1a geschützt. Soll doch der Neue die Fiesitäten abgekommen. Mit mir nicht.
13:01 Regen. Seit 1,5 Stunden. Unterhaltungsprogramm wurde anscheinend unterbrochen.
14:23 Langsame Wiederaufnahme des Ablaufs. Eine Menge Pärchen heute. Ist dieser mit-Herzluftballons-Rumrenn-Tag? Sehe keine. Für Paarungszeit ist es zu früh, aber die Menschen sind da rückständig. Vielleicht wissen sie nicht wann Paarungszeit ist.
17:45 Ziemlich langweiliger Tag. Einziges Highlight: Ein Junge kam nahe genug, damit ich ihn kneifen konnte. Die Lehrerin hat es dooferweise zu früh bemerkt. Werde mich wohl mal beim Verantwortlichen über die Unterhaltung beschweren.
18:00 Endliche Stille und Abendbrot. Even more Haferflocken. Yummi! Oh Gott, ich hab mich mit Jugendsprache infiziert.
20:00 Die in Zelle 8 feiern Party. Wie nervig. Naja, wenn ich nicht meine Ruhe finde, kann ich den Neuen in die Abläufe einweisen.
22:10 Und wieder ein Tag rum. Mal sehen wie lange ich noch bleiben muss. Weiß nicht mal für welches Verbrechen ich eingeknastet wurde.
Sehr amüsant! Ich muss das Mal meiner Blaustirnamazone vorlesen!
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Nicht, dass sie auch noch auf die Idee kommt, ein Verbrechen begangen zu haben oder dich als Unterhaltunsgfernsehen zu begreifen. 😉
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Die weiss eigentlich, was sie an uns hat. 35 Jahre bei uns mit guter Versorgung auf IHR Kommando hin. Unterhaltungsfernsehen nicht, eher Dienerschaft!
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Wow, wusste nicht, dass sie so alt werden können. Ich bin auch Dienstbote. Werde in unsere Wohnung auch nur reingelassen, weil mir die Katzen das erlauben und ich weiß, wo das Futter steht. 😉
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Wir haben sie in unserem jetzigen Haus seit 35 Jahren. Sie ist jetzt ca. 45 Jahre alt und hat noch 30 vor sich!
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Das ist wieder eine schöne Idee = )
Hoffetnlich können die Tiere in Käfighaltung nicht wirklich mit zählen ^^
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Das hoffe ich auch. 😉
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Hahaha – So gut geschrieben. Ich hatte auch mal einen Nymphensittich, der hat bestimmt genau so über mich gedacht – nur war das Unterhaltungsprogramm nicht ganz so abwechslungsreich. Ich muss immer noch über den mit-Herzluftballons-Rumrenn-Tag grinsen…hihihi
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Danke. 🙂 Man will ja gar nicht wissen, was die Haustierchen so von einem halten.
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Oh je – besser nicht. Gehen wir einfach davon aus, dass Hunde und vergöttern und Katzen – na ja..immerhin dürfen wir in ihrem Haus wohnen. 🙂
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Gute Beschreibung aus Sicht eines Papageien, die zum Schluss hin noch einmal besonders lustig wird! Liebe Grüße, Norbert
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