Dies ist ein Text zu den abc.Etüden von Christiane. Ziel ist es 3 Worte in 300 Zeichen unterzubringen. Die Schreibeinladung für die Wochen 08.09 beinhaltet die Worte „Lesezeichen“, „altersschwach“ und „hüpfen“.
Diesmal hatte ich relativ schnell eine Idee und eine langweilige Mittagspause. Erst wollte ich ein Buch etwas erzählen lassen und dann ist irgendwie etwas ganz anderes daraus geworden.
„Das Buch“
Das Eingangsschild hüpfte auf und ab als der Bibliothekar seine Bibliothek betrat. Aus zahlreichen alten Kerzenleuchtern strömte Licht. Schon vor Jahren waren die Wachskerzen durch künstliche Kerzen ersetzt worden. Jetzt hingen Leitungen am Schaft der Leuchter und spannten sich über die Decke. Das war nicht perfekt, aber moderne Lampen hätten den Charme der alten Bibliothek zerstört.
Das Licht war auch das Modernste, was man in dieser Bibliothek finden konnte. Auf meterhohen Holzregalen reihte sich altes Buch an altes Buch. Einige Regalbretter bogen sich bereits altersschwach durch. Einige waren so marode, dass sie von den Büchern der Reihe darunter gestützt werden mussten. Mehrere wurmstichige Leitern ermöglichten es auch die obersten Regalbretter zu erreichen.
Das neuste Buch stammte irgendwann aus den 70er Jahren und behandelte die „Moderne Kunst“. Ansonsten fand man alles von 1750 bis 1960. Handausgelesen, nach keinem speziellen Muster. Der Bibliothekar entschied, was hier einziehen durfte und das nicht nach Wert sondern Charakter.
Charakter, aber auch Irrelevanz, war es, das ein besonderes Buch hierher geführt hatte. Wer wollte schon etwas über die Ernährungskunde aus den 20er Jahren lesen? Es war nicht mal besonders gut erhalten. Der rote Einband war zerkratzt, es schien mehr Eselsohren als Seiten zu geben und vom Lesezeichen waren nur noch ein paar Fäden übrig. Niemand würde jemals vermuten, dass sich in dem ausgehölten Buch eine Schatulle mit Diamanten befand – gestohlen vor 15 Jahren und die perfekte Altersvorsorge.
😂😂😂 das Buch hätte ich gerne!
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Ich auch. 😉
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Ah – wie eins von diesen Büchern, in denen eine Flasche Schnaps versteckt ist, bloß hochkarätiger. Schicke Idee und mit Sicherheit ein gutes Versteck 😉
Ich würde so eine Bibliothek lieben.
Liebe Grüße
Christiane
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Das man auch Schnaps in Büchern versteckt, wusste ich nicht. Ich kenne das nur von Mordwaffen. 😉 Allerdings werden die dann meist gefunden…
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Ein schlafendes Erbe. Wie schön! Davon kann man träumen.
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Bei den Aussichten heutzutage muss man eben kreativ werden. 😉
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Hoffentlich weiß der Bibliothekar von seinem Schatz, weil womöglich möchte doch irgendjemand das Buch lesen ……
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Irgendwie hätte das der Finder verdient. Es muss einem schon sehr fad sein, um etwas über Ernährungskunde in den 20ern lesen zu wollen. 😉
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Ich würde mich hier auch unentgeltlich als Finder zur Verfügung stellen 🙂
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Huhu,
interessante Gedankengänge. Die Bibliothek ist bestimmt toll. Sie klingt toll.
LG Corly
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So alte Bibliotheken haben schon was. Wahrscheinlich findet man keine Schätte, die aus Diamanten bestehen, dafür aber andere.
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ja, stimmt. Nein, das ist doch eher unwahrscheinlich.
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