„Paranoia“ | Writing Friday KW43

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Dies ist ein Text zu der Aktion „Writing Friday“ von Elizzy. Jeden Freitag wird zu einem der vorgegeben Themen veröffentlicht. Die Liste aller Teilnehmer findet ihr auf Elizzy’s Seite.

Ich habe einfach Mal drauf los geschrieben und dann festgestellt, dass mein Hauptcharakter mir sehr sehr ähnlich ist. Bis auf das Geschlecht könnte ich das sein.

Thema: Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Er sah nach hinten und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken, denn…“ beginnt.

Er sah nach hinten und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ein Schatten kroch hinter ihm über die Wand und bestätigte seine Befürchtungen. Bereits den ganzen Abend hatte er seltsame Geräusche vom Dachboden gehört. Wieso um Himmels Willen war er nur hier hochgegangen? Er hätte zumindest bis zum Morgen warten können. Aber nein, er musste sich beweisen, dass er keine Angst hatte, dass jahrelanges Horrorfilme schauen keinen Einfluss auf ihn hatten. Und nun stand er hier und traute sich nicht zu bewegen.

Was sollte er tun? Einfach losrennen und hoffen, dass es nicht schneller war? Diverse Momente aus Horrorfilmen huschten durch sein Gehirn. Er sah die Fratze von „The Grudge“ hinter ihm auftauchen, einen Schatten ohne Körper wie in „Paranormal Activity“ und diese doofe Nonne, aus diesem doofen Film, den er eben erst im Kino gesehen hatte. Auf seinem Fernseher unten lief übrigens „Es“. Das half gerade auch nicht.

Vielleicht sollte er summen. Positive Musik machte Situationen immer beschwingter und sicher auch un-unheimlicher. Sein Gehirn spielte allerdings nicht mit und die einzige Melodie, die ihm einfiel kam aus der Halloween-Filmreihe.
Vielleicht half es ja etwas Lautes zu sagen. Wie „Ist da jemand?“ Weil wenn da jemand wäre, er sicher mit „Ja“ antworten würde. Oder ein „Ich habe die Polizei gerufen.“ Das würde maximal einen Einbrecher erschrecken, einen Geist oder ein Monster aber nicht. Das war weniger plausibel als ein Einbrecher, aber Logik war in Anbetracht seiner Angst eher ein abstraktes Konzept.

Er hörte es wieder Huschen, diesmal etwas näher. Sein Herz schlug immer schneller und er hatte das Gefühl mit dem Atmen nicht hinterherzukommen. Himmelherrgott. Egal, was es war, wenn das so weiterging, starb er an einem Herzinfarkt und nicht an einem Monster – soweit man „an einem“ Monster sterben konnte.

Langsam ging er ein paar Schritte rückwärts. Die Dielen knarrten nur leise und er bewegte sich sehr vorsichtig. Bis er an einem Nagel hängen blieb. Mit seinen neuen Sneakern. Die waren für einen kurzen Moment wichtiger, als der Geist/das Monster und er fluchte laut.

Nun gab es kein Halten mehr. Er drehte sich um und stürmte die Treppe vom Dachboden hinunter. Fast stolperte er die letzten Stufen. Rannte etwas hinter ihm her? Sein Herz schlug nun bis in seine Kehle. Schnell schob er den Keil vorbei mit dem er die Tür festgestellt hatte und schlug die Tür zu. Dann kramte er nach dem Schlüssel, der ihm prompt aus der Hand fiel. Ein wenig Verständnis für alle Scream/Halloween-Charaktere, denen das auch passiert war und über die er sich lustig gemacht hatte, kam in ihm auf. Minuten schienen zu vergehen, bis er endlich diese vermaledeite Tür verriegelt hatte.

Er atmete auf. Bis ihm einfiel das zumindest Geister sich sicher nicht von einer Tür aufhalten lassen würden. Er hörte aber nichts mehr. Und irgendwie kam er sich jetzt auch ein wenig albern vor. Geister, Monster? Er war erwachsen. Oh Mann.

Es kratze an der Tür. OhmeingottdocheinMonster. Dann maunzte das Monster. Er schloss die Tür zum Dachboden abermals auf. Mauzi, die Katze der Nachbarin umschmuste seine Beine. Er schloss die Tür wieder zu. Dann, etwas beschämt, ging er zurück in seine Wohnung und sah sich „My Little Pony“ an.

7 Kommentare zu „„Paranoia“ | Writing Friday KW43

  1. Hahahah – ich kann das nachempfinden – so fühlte ich mich nach dem ich alleine die Frau in Schwarz gesehen habe – da bin ich pfeifend durchs Haus gelaufen….My little Pony wäre eine Alternative gewesen….Sehr gute Idee

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      1. MLP muss ich mir auf jeden Fall merken. Die Schöne und das Biest ist auch eine gute Idee.
        Und dann am besten die Decke bis zum Kinn und die Tür zu…und hoffen man muss nicht auf Toilette. hihi.

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